Arbeiten für geplanten Neubau der Sternbrücke gehen weiter – Prellbock Altona zieht Antrag zurück


HAMBURG | Der Umweltverband Prellbock Altona zieht einen Antrag gegen den geplanten Abriss der Hamburger Sternbrücke zurück. Die Bauarbeiten können vorerst weiterlaufen.

Die Deutsche Bahn kann ihre Arbeiten für den geplanten Ersatz der in die Jahre gekommenen Sternbrücke in Hamburg-Altona fortsetzen. Ein Antrag, um noch vor dem Wochenende einen gerichtlichen Baustopp zu erwirken, sei wieder zurückgezogen worden, sagte ein Bahnsprecher am Freitag. „Wir können daher im Rahmen des sofort vollziehbaren Planfeststellungsbeschlusses die Bauarbeiten für eine neue Sternbrücke fortsetzen.“

Ein Sprecher des Umweltverbandes Prellbock Altona bestätigte, dass der entsprechende Antrag zurückgezogen wurde. „Wir sind offen für eine weitere Diskussion mit der Politik.“ Hintergrund sei die Zusage der Bahn, bis zu einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts keines der denkmalgeschützten Häuser abzureißen.

Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts über einen Eilantrag mit dem Ziel, einen Baustopp bei der Sternbrücke zu erwirken, steht unterdessen aber noch aus.

Die Deutsche Bahn möchte die fast 100 Jahre alte Brücke, die täglich von mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzügen passiert wird, durch eine 108 Meter lange und 21 Meter hohe, stützenfreie Stabbogenkonstruktion ersetzen. Sie hat dafür auch bereits den notwendigen Feststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamts in der Tasche.

Mit vorbereitenden Maßnahmen hat die Bahn bereits begonnen – und unter anderem rund 40 von 86 Bäumen gefällt. Bis Ende Mai sollen zudem unter anderem fünf Gebäude sowie zwei Anbauten abgerissen werden. Zwei weitere Gebäude sollen später abgerissen werden. Mehrere Musikclubs und Gewerbebetriebe sind bereits ausgezogen. Die Kosten für die neue Brücke werden bislang auf rund 125 Millionen Euro taxiert.


dpa