Erste Schweizer Leopard-Panzer kommen per Bahn nach Deutschland


BERN | Die Schweiz hat die ersten neun von 25 Kampfpanzer des Typs Leopard 2 nach Deutschland abtransportiert.

Das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) habe sie der deutschen Herstellerfirma Rheinmetall am Dienstagmorgen übergeben, teilte das Eidgenössische Departement für Bevölkerungsschutz, Verteidigung und Sport (VBS) in Bern mit. Die Panzer wurden demnach per Bahn nach Deutschland gebracht. Rheinmetall soll sie wieder einsatzfähig machen. Ein Transportzug mit weiteren neun Panzern sei für Mittwoch geplant, der Rest solle über die Straße nach Deutschland rollen, so das VBS.

Deutschland wollte im Februar vergangenen Jahres 25 von insgesamt 96 stillgelegten Leopard 2-Panzer von der Schweiz kaufen. Das Geschäft war umstritten. Konservative Schweizer Parteien lehnten es unter Verweis auf die Neutralität ab. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Verteidigungsminister Boris Pistorius sagten zu, dass die Panzer nicht an die Ukraine weitergegeben werden. Vielmehr sollen sie Lücken in Deutschland oder bei EU- oder Nato-Partnern füllen, die aus eigenen Beständen Panzer an die Ukraine geliefert haben. Unter dieser Bedingung stimmte die Schweizer Regierung dem Geschäft zu.

Wegen ihrer Neutralität erlaubt die Schweiz keine Lieferungen an kriegsführende Parteien, unabhängig davon, ob sie für Angriff oder Verteidigung eingesetzt werden sollen. Dasselbe gilt für einst in der Schweiz eingekaufte Munition. Das hatte zu erheblicher Verstimmung geführt, weil Deutschland und andere Länder Panzermunition aus Schweizer Produktion an die Ukraine liefern wollten.


dpa / EVN