Mexikos Präsident eröffnet ersten Teil des umstrittenen Maya-Zugs


SAN FRANCISCO DE CAMPECHE | In Mexiko ist das aus Umweltgründen umstrittene Bahnprojekt Maya-Zug auf der touristischen Halbinsel Yucatán in Betrieb gegangen.

Präsident Andrés Manuel López Obrador gab am Freitag im südwestlichen Bundesstaat Campeche den ersten Abschnitt bis in den Urlaubsort Cancún frei. Zunächst wurde nur eine Strecke von 473 Kilometern der insgesamt geplanten 1554 Kilometer des Schienennetzes eröffnet.

Die gesamte Trasse mit dem Namen „Tren Maya“ soll nach Angaben der Regierung bis Ende Februar fertiggestellt werden. Trotz heftiger Kritik von Umweltschützern werden die Schienen weiter im Regenwald und auf brüchigem Kalksteinboden mit Unterwasserhöhlen südlich von Cancún verlegt. Aktivisten sprechen von der Abholzung von Millionen von Bäumen.

Der Maya-Zug ist das größte Infrastrukturprojekt der amtierenden mexikanischen Regierung. Künftig sollen jährlich bis zu drei Millionen Touristen von den Urlaubsorten am Strand bis zu den Maya-Ruinenstätten in fünf Bundesstaaten gebracht werden. Auch Güter- und normale Personenzüge können auf dem Schienennetz verkehren.

Zunächst werden vier Dieselzüge täglich in rund fünfeinhalb Stunden die knapp 500 Kilometer zwischen San Francisco de Campeche am Golf von Mexiko und dem Karibik-Urlaubsort Cancún zurücklegen. Später sollen auch duale diesel-elektrische Fahrzeuge in Betrieb genommen werden. Vorgesehen sind insgesamt 42 Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern.


dpa