Diskussion um Kosten: Landkreis Stendal erkennt 49-Euro-Ticket bald nicht mehr an


MAGDEBURG | Mit Jahresbeginn 2024 gilt das Deutschlandticket nicht mehr überall in Deutschland. Der Landkreis Stendal hat die Anerkennung des Tickets wegen hoher Kosten versagt. Droht ein Flickenteppich?

Nach dem Aus für das 49-Euro-Ticket in Bussen im Landkreis Stendal fordern weitere Landkreise finanzielle Unterstützung. Ohne eine abschließende Einigung zur Deckung der weiterhin bestehenden Finanzierungslücke dürfte eine flächendeckende Anwendung des Deutschlandtickets dauerhaft in Frage stehen, teilte der Altmarkkreis Salzwedel auf Anfrage mit. Es bestehe weiterhin die Forderung an Bund und Länder, dass sie die Mindereinnahmen infolge der Einführung des Deutschlandtickets dauerhaft und in voller Höhe ausgleichen.

Mit Blick auf den Rückzug des Landkreises Stendal sprach das Infrastrukturministerium Sachsen-Anhalt von einem Einzelfall. Man erwarte aktuell nicht, dass weitere Landkreise eine solche Entscheidung treffen, teilte ein Sprecher am Dienstag mit.


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Der Kreistag des Landkreis Stendal hatte am vergangenen Donnerstag einen Beschluss zur Anerkennung des Deutschlandtickets im Landkreis nicht genehmigt. Damit gilt das Ticket in den Bussen des Landkreises ab dem 1. Januar nicht mehr. Der Landkreis hatte für die ersten vier Monate des Jahres mit zusätzlichen Kosten in Höhe von 40.000 Euro gerechnet. Angebote auf der Schiene sind davon nicht betroffen.

Der Deutsche Landkreistag hat die Bundesländer aufgefordert, beim Deutschlandticket für Rechtssicherheit zu sorgen. “Wir halten den Kreistagsbeschluss für konsequent”, sagte Landkreistag-Präsident Reinhard Sager. “Die Länder müssen die Landkreise und Städte zur Anwendung des Deutschlandtickets verpflichten und damit auch die Finanzierungsverantwortung übernehmen.” Wenn die Finanzierungslasten weiter auf die kommunale Ebene abgewälzt würden, dann müssten die Kommunen das Ticket entweder einstellen oder das ÖPNV-Angebot reduzieren.


dpa