DB-Chef Lutz an EVG: Tarifrunde nicht weiter in die Länge ziehen


BERLIN | Die Deutsche Bahn hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG im aktuellen Tarifkonflikt aufgerufen, möglichst schnell weiterzuverhandeln.

„Unsere Mitarbeitenden warten auf Geld, unsere Fahrgäste erwarten Lösungen“, sagte Bahnchef Richard Lutz in Berlin. „Wir fordern die EVG deshalb auf, die Verhandlungen unverzüglich fortzusetzen und die Tarifrunde nicht weiter in die Länge zu ziehen.“ Eine Lösung sei möglich und dringend nötig.

Der bundeseigene Konzern verhandelt seit Ende Februar mit der EVG über einen neuen Tarifvertrag. Die bisher letzte Gesprächsrunde hatte die DB am Mittwoch für beendet erklärt. Als Grund nannte das Unternehmen eine Weigerung der Gewerkschaft, über das neue Angebot der Bahn für rund 180 000 Beschäftigte zu verhandeln. Es sah neben einem steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleich von insgesamt 2850 Euro eine stufenweise Erhöhung ab März des kommenden Jahres von insgesamt 10 Prozent für die unteren und mittleren sowie 8 Prozent für die oberen Lohngruppen vor.

Die Gewerkschaft lehnte das Angebot als nicht verhandlungsfähig ab. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr im Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von einem Jahr. Der nächste Verhandlungstermin bei der Bahn ist für Ende Mai angesetzt.

Lutz betonte, dass das aktuelle Arbeitgeberangebot das höchste der Konzerngeschichte sei. „Damit haben wir unser erstes Angebot mehr als verdoppelt und uns einen riesigen Schritt auf die Gewerkschaft zubewegt.“ Die EVG agiere mit einer Verweigerungshaltung, „die weder sinnvoll noch nachvollziehbar“ sei.


dpa