Verspätet, überfüllt, ausgefallen – Teilerstattung für Metro-Abos in Paris


PARIS | Nach katastrophalen Serviceproblemen bei der Pariser Metro und den S-Bahnen erhalten Pendler 60 Millionen Euro an Abo-Kosten zurückerstattet.

Zwischen September und Dezember habe sich die Qualität des Nahverkehrs wegen Personalmangels und Streiks drastisch verschlechtert, teilte die Hauptstadtregion Île-de-France am Donnerstag mit. Wer in dem Zeitraum drei Monatskarten gekauft habe, bekomme deshalb 37,60 Euro – das ist ein halbes Monatsabo – zurückerstattet. Pendler auf der wegen des miserablen Services ohnehin berüchtigten Schnellbahnlinie RER B erhalten bis zu 75,20 Euro zurück. Die Erstattung wird über ein Online-Portal abgewickelt.

Den Parisern, die es ohnehin gewöhnt sind, sich zur Hauptverkehrszeit wie Sardinen in die Bahnen zu quetschen, war in den vergangenen Monaten viel abverlangt worden. Betriebsstörungen und Ausfälle häuften sich, weil schlicht nicht genug Personal verfügbar war, nachdem während der Corona-Krise der Fahrplan ausgedünnt wurde. Bei den vollkommen überfüllten Bahnen schlossen sich die Türen nur noch mit Mühe und die Fahrer beschleunigten vorsichtig, damit die Menschen nicht übereinanderfielen. Inzwischen hat sich die Lage wieder gebessert.


dpa / EVN