BRB-Chef Schuchmann zieht gemischte Bilanz in schwierigen Zeiten


HOLZKIRCHEN | Arbeitskräftemangel, marode Infrastruktur, steigende Kosten – die derzeitige Liste der Probleme im ÖPNV ist lang. Die Bayerische Regiobahn (BRB) zieht eine gemischte Bilanz und blick dennoch verhalten optimistisch in die Zukunft.

Eine der größten Herausforderungen sei aktuell der Arbeitskräftemangel, sagte Geschäftsführer Arnulf Schuchmann. Dennoch wolle sein Unternehmen „den Betrieb stabilisieren“. Erfreut zeigte er sich mit Blick auf die Qualitätssteigerung. So wurde die BRB 2022 mit dem Bayerischen Eisenbahnpreis ausgezeichnet. Das zeige, dass sich der Einsatz auszahle, so Schuchmann. „Wir haben engagierte Mitarbeitende, die ihre Arbeit gern machen, trotz Schichtdienst und manch unschöner Vorkommnisse mit Fahrgästen.“

Bei der Pünktlichkeit erreichte das Unternehmen im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben einen Mittelwert von 90,7 Prozent. „Mit diesem Wert bin ich äußerst zufrieden, ein höherer Wert ist aufgrund des derzeitigen Infrastrukturzustandes kaum möglich.“ Dass sich Fahrgäste über Verspätungen ärgern, könne der BRB-Chef nachvollziehen. Bevorrechtigte Züge des Fernverkehrs, die marode Infrastruktur, die schier aussichtslose Suche nach Arbeitskräften und die Corona-Krise hätten die Bayerische Regiobahn ausgebremst. Auch für die kommenden Jahre erwartet Schuchmann wegen des Sanierungsstaus bei Schieneninfrastruktur und Stellwerken noch einmal harte Zeiten.

Trotz der Entgleisung eines BRB-Zuges vor knapp zwei Wochen im Bahnhof Peiting Ost betonte der Regiobahn-Chef, dass Unfälle mit Zügen extrem selten seien. Näher auf die Ursache des Bahnunfalls wolle er wegen der laufenden Ermittlungen aber nicht eingehen.

Schuchmann versprach: Sein Unternehmen werde „ein zuverlässiger Mobilitätspartner“ bleiben. Als kommenden Meilenstein bezeichnete er den Wasserstofftestzug, der voraussichtlich im November geliefert wird und ab Anfang 2024 mit Fahrgästen auf den Strecken Augsburg – Füssen und Augsburg – Weilheim unterwegs sein soll. Die derzeit noch eingesetzten Dieseltriebwagen hätten „keine große Zukunft mehr“ – auch wenn man diese Technik jetzt noch brauche.


EVN


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