Niedersachsens Sozialministerin dringt auf barrierefreien Bahnverkehr


HANNOVER | Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens unterstützt den Einsatz des SPD-Landtagsabgeordneten Constantin Grosch für einen barrierefreien Bahnverkehr.

“Die Belange von Menschen mit Behinderungen brauchen unsere stetige Aufmerksamkeit und insbesondere Barrierefreiheit sollte grundsätzlich Priorität haben”, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag. “Mobilität ist und bleibt eine wichtige Voraussetzung für Inklusion und Partizipation.”

Der Abgeordnete Grosch hatte zuvor der Deutschen Bahn vorgeworfen, Menschen, die wie er im Rollstuhl sitzen, zu benachteiligen. Auf Twitter schrieb der SPD-Politiker von “Alltagsdiskriminierung”, weil alle rollstuhlfahrenden Menschen gezwungenermaßen in der 2. Klasse fahren müssten. Plätze für Rollstuhlfahrer in der 1. Klasse gebe es nicht, und schon der Einstieg sei bei vielen Zügen wegen Stufen nicht barrierefrei, kritisierte Grosch. Die Deutsche Bahn erklärte daraufhin, man bemühe sich kontinuierlich um eine Verbesserung der Barrierefreiheit für Reisende mit eingeschränkter Mobilität.

Ministerin Behrens betonte nun, die Belange von Menschen mit Behinderung seien nicht “nice to have”, sondern eine Verpflichtung. Die UN-Behindertenrechtskonvention schreibe vor, dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt und gleichberechtigt mit anderen mobil sein können müssen. “Das muss auch für Reisen mit der Deutschen Bahn gelten”, sagte Behrens.

Bereits im August hatte die Interessen­vertretung Selbst­bestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL) gegenüber Bahnblogstelle Kritik an der mangelnden Barrierefreiheit der Bahn geäußert. Alexander Ahrens, der Sprecher des Vereins bemängelte dabei auch den Umgang des Unternehmens mit mobilitäts­eingeschränkten Reisenden.

Nach Rauswurf von Rollstuhlfahrerin aus ICE – ISL kritisiert mangelnde Barrierefreiheit bei der Bahn


EVN / dpa

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