WIEN | Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben die weltweit erste Bahnstrom-Windenergieanlage in Betrieb genommen.
Die in Höflein (Bezirk Bruck/Leitha) in Niederösterreich entstandene Anlage hat eine Leistung von rund 3 Megawatt und liefert pro Jahr Strom für rund 1.400 Zugfahrten zwischen Wien und Salzburg, teilten die ÖBB mit. Die erzeugte Energie werde direkt in die Oberleitung der Bahn eingespeist. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen demnach rund 6 Millionen Euro.
„Besonders im Mobilitätsbereich liegt ein großes CO2-Einsparungspotenzial“, sagte Verkehrs- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). Mit der Errichtung der Bahnstrom-Windenergieanlage leiste die ÖBB einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität 2040 und der Energieautonomie in Österreich.
Als eines der größten Klimaschutzunternehmen des Landes wollen die ÖBB auch zukünftig in alternative Energieformen investieren – bis 2030 rund eine Milliarde Euro, erklärte ÖBB-Chef Andreas Matthä. „Der frische Wind in Sachen Mobilität ist überall spürbar. Deshalb bauen wir Windräder, um damit in eine klimaneutrale Zukunft zu fahren.“
Die ÖBB wollen langfristig unabhängig von Energieimporten aus dem Ausland werden. Schon heute erzeugt das Unternehmen gemeinsam mit Partnerkraftwerken rund 60 Prozent des benötigten Stroms selbst, hieß es. In den kommenden Jahren soll der Eigenerzeugungsanteil auf 80 Prozent gesteigert werden.
Laut Mitteilung seien die ÖBB seit über 100 Jahren ein „Vorreiter in Sachen Elektromobilität“. Damals sei das Unternehmen aus der Kohle ausgestiegen und habe die ersten Wasserkraftwerke für Bahnstrom gebaut. Im Jahr 2015 sei dann in Wilfleinsdorf (Niederösterreich) das weltweit erste 16,7 Hz Bahnstrom-Solarkraftwerk in Betrieb gegangen, gefolgt von der weltweit ersten Photovoltaikanlage für grünen Bahnstrom auf einer Schallschutzwand im Tullnerfeld.