Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen nach Bahn-Sabotage


KARLSRUHE | Nach der folgenschweren Bahn-Sabotage am Wochenende hat die Bundes­anwalt­schaft die Ermitt­lungen übernommen.

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Wegen möglicher verfassungsfeindlicher Sabotage habe die Behörde in Karlsruhe am Donnerstag ein Verfahren gegen unbekannt eingeleitet, sagte ein Sprecher. Das Bundes­­kriminalamt solle die Ermittlungen übernehmen. Hintergründe zu den Ermittlungen nannte der Sprecher der Bundes­anwalt­schaft zunächst nicht. Deutschlands oberste Anklagebehörde kann bei Taten von übergeordneter Bedeutung die Zuständig­keit an sich ziehen.

Am Samstagmorgen waren in Berlin und Nordrhein-Westfalen unverzichtbare Kabel für den Zugfunk der Bahn beschädigt worden. Über Stunden stand daraufhin der Schienen­verkehr in weiten Teilen Nord­deutschlands still. Viele Reisende waren an Bahnhöfen gestrandet.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und die Bahn selbst sprachen in der Folge von Sabotage. Das Vorgehen setzt nach Einschätzungen aus Sicherheitskreisen Insider­wissen über die Bahn voraus.

Die Polizei in NRW teilte am Montag mit, dass mehrere Kabel im Bereich des Bahnhofs Herne an den Gleisanlagen durchtrennt worden seien. Der Staatsschutz in Bochum ging von einer “politisch motivierten Tat” aus. In Berlin waren zwischen den S-Bahnhöfen Gehrenseestraße und Hohen­schönhausen Kabel der Bahn beschädigt worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit und suchte Zeugen.

Aus Sicht der Deutschen Bahn hatten die Notfall­konzepte des Konzerns “optimal gegriffen”. Nach drei Stunden sei der Funkverkehr wieder hergestellt gewesen, am Samstag­vormittag hätten die Züge wieder fahren können. Die Auswirkungen in Form von Verspätungen und Ausfällen waren im gesamten Fernverkehrs­netz allerdings noch deutlich länger zu spüren.


dpa | Foto: Imago / Nicolaj Zownir

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