Nach Abellio-Verfahren: Dieselnetz Sachsen-Anhalt neu ausgeschrieben


MAGDEBURG | Für das Dieselnetz Sachsen-Anhalt wird ab sofort ein neuer Betreiber gesucht.

Die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) habe das Vergabeverfahren Dieselnetz Sachsen-Anhalt II (DISA II) gestartet, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Magdeburg mit. Auf den 16 Eisenbahnlinien des Netzes in Sachsen-Anhalt, Thüringen und der Region Braunschweig fahren Dieselfahrzeuge. Bis Oktober 2023 soll das Vergabeverfahren abgeschlossen sein. Das Bahnunternehmen Abellio, das bislang auf der Strecke verkehrt, darf sich nicht beteiligen.

Seit Juni steht fest, dass mit dem Fahrplanwechsel 2024 im Dieselnetz keine Züge von Abellio mehr unterwegs sein werden. Im Rahmen eines Insolvenzverfahrens hatten sich das Verkehrsunternehmen und die Aufgabenträger auf eine vorzeitige Beendigung des Vertrages zum Dezember 2024 geeinigt. Der ebenfalls von Abellio gehaltene Verkehrsvertrag für das Netz Saale-Thüringen-Südharz wird unverändert weitergeführt.

Zum Vertrag gehören unter anderem die Linien von Magdeburg und Halle in den Nordharz, Magdeburg – Erfurt, Magdeburg – Aschersleben sowie die Verbindungen von Magdeburg und Stendal nach Wolfsburg. Der neue Auftragnehmer muss die vorhandenen Fahrzeuge übernehmen. Für die Beschäftigten aus dem bisherigen Netz soll ein einfacher Übergang zum neuen Betreiber ermöglicht werden. Der neue Verkehrsvertrag läuft von Dezember 2024 bis Dezember 2032.

Das Dieselnetz mache knapp 31 Prozent des gesamten vom Land Sachsen-Anhalt bestellten Schienenverkehrs aus, hieß es seitens der NASA. Der Leistungsumfang im DISA II entspreche circa 9,2 Millionen Zugkilometern pro Jahr, circa 8,35 Millionen davon erfolgten in Sachsen-Anhalt. Auf das Gebiet des Freistaates Thüringen entfallen circa 0,4 Millionen Zugkilometer pro Jahr, im Gebiet des Regionalverbands Braunschweig sind es circa 0,44 Millionen.


dpa | Foto: Abellio

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