Kollision zwischen Zug und Lastwagen – Lkw-Fahrer zahlt Geldauflage


ALTHEIDE / STRALSUND | Ein Zugunfall legte im Februar 2021 den Bahnverkehr östlich von Rostock lahm. Ein Lkw blieb auf einem Übergang stecken, der Triebwagen fuhr hinein. Es gab Verletzte. Nun ist der Fall rechtlich abgehakt.

Der Zusammenstoß eines Lastwagens mit einem Zug bei Altheide (Vorpommern-Rügen), bei dem im Februar 2021 vier Menschen verletzt wurden, bleibt ohne strafrechtliche Folgen. Wie ein Sprecher des Landgerichtes Stralsund am Dienstag sagte, wurde der Holz-Lkw-Fahrer in einem Berufungsprozess gegen 1.000 Euro Geldauflage freigesprochen. Es hätten mehrere unglückliche Umstände zu dem Unfall geführt, hieß es. Das Geld sei inzwischen bezahlt worden, die Entscheidung sei rechtskräftig. Dem 34-Jährigen war gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr vorgeworfen worden. Zuvor hatte ein Amtsgericht den Fahrer schon freigesprochen. Dagegen hatte die Staatsanwaltschaft Rechtsmittel eingelegt.

Der unbeladene Holz-Lastwagen war von der Bundesstraße 105 abgebogen und über den Bahnübergang gefahren, obwohl ihm ein Fahrzeug entgegenkam. Beim Ausweichen rutschte der Hänger ab, das Gespann hing fest, als ein Zug nahte. Der Übergang war schmal, die Sichtverhältnisse schwierig, wie der Gerichtssprecher erklärte.

Die Schranken verfingen sich beim Schließen in Aufbauten des Holz-Hängers. Der etwa 70 Meter lange Zug prallte gegen das Fahrzeug, das völlig zerstört wurde. Drei von 34 Reisenden und der Lokführer wurden verletzt. Der Zug entgleiste. Der Schaden wurde auf 600.000 Euro geschätzt. Die Bahnstrecke Stralsund-Rostock war rund eine Woche gesperrt.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Lkw-Fahrer vorgeworfen, dass er vor dem Bahnübergang hätte warten müssen. Dem folgte das Landgericht nicht. Der Triebzug war rund 145 Tonnen schwer und musste nach dem Unglück mit schwerer Technik „aufgegleist“, abgeschleppt und durch einen anderen Zug ersetzt werden.


dpa | Foto: FFW Ribnitz-Damgarten

Anzeige