WARNEMÜNDE | Zum Warnemünder Brückenfest ist eine Dampflok der Bäderbahn Molli im Ostseebad angekommen – allerdings nur als Ausstellungsstück. Eventuell fährt die Dampflok in Zukunft auch regulär hierher.
Eine Dampflok der Bäderbahn Molli steht derzeit auf der Uferpromenade von Rostock-Warnemünde. Die auf einem Gleisstück stehende Lok könne man anlässlich des Warnemünder Brückenfests noch bis Sonntag bestaunen, sagte Molli-Geschäftsführer Michael Mißlitz. Sie solle auch für eine mögliche Streckenerweiterung der Molli bis in das Ostseebad werben. Eine solche Streckenerweiterung könne dazu beitragen, dass in der Tourismusregion mehr Menschen mit dem Zug statt mit dem Auto führen und so das Klima schonen, sagte Mißlitz.
Eine Machbarkeitsstudie der Universität Dresden war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Strecke des historischen – zumeist von Touristen genutzten Zugs im Westen bis nach Rerik und im Osten bis nach Warnemünde – ausgebaut werden könnte und sich so die Zahl der Fahrgäste verdoppeln könnte. Bislang verkehrt der Zug zwischen Kühlungsborn und Bad Doberan.
Vergangene Woche hatte sich allerdings der Kreistagsausschuss des Landkreises Rostock gegen das Projekt ausgesprochen. Als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli sagte Landrat Sebastian Constien (SPD): “Der Kreisausschuss hat ein klares Signal an die Gesellschafterversammlung der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli GmbH gesandt. Vorbehaltlich der Abstimmung des Kreistages werden wir dieses Votum als Richtungszweig des Hauptanteilseigners der Molli GmbH bei unseren weiteren Überlegungen zur Streckenerweiterung einbeziehen.”
Am 21. September soll sich der Kreistag mit dem Thema befassen. Mißlitz sei grundsätzlich trotzdem optimistisch. “Heute waren viele Kreistagsmitglieder auch vor Ort und waren sehr angetan auch von der öffentlichen Meinung.” Infrastrukturprojekte seien “dicke Bretter”. Es sei nicht ausgeschlossen, dass der Kreistag am 21. September eine andere Entscheidung treffe. “Insofern bin ich da erstmal guter Dinge.” Der Klimawandel und der angestrebte Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs blieben Themen. Sollte das Projekt aktuell nicht ausreichend Unterstützung finden, könne das immer noch später passieren.