GARMISCH-PARTENKIRCHEN | Das schwere Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen hat bislang vier Menschenleben gefordert. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) schließt weitere Todesopfer nicht aus.
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Drei der voraussichtlich vier Todesopfer müssen noch geborgen werden. Diese Opfer lägen noch unter einem umgestürzten Waggon, sagte Herrmann am Freitag bei einem Besuch am Unglücksort. “So lange der Eisenbahnwaggon aber nicht angehoben ist, können wir nicht ausschließen, dass darunter weitere Tote liegen”, führte er aus. Ein vierter Mensch sei auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Bei Tagesschau24 sagte Herrmann am Abend, dass es noch zwölf vermisste Personen gebe.
Nach Angaben der Behörden befanden sich etwa 140 Passagiere in den Waggons, als der Regionalzug am Freitagmittag auf dem Weg nach München entgleiste. Wie die Polizei mitteilte, wurden etwa 30 Menschen verletzt, 15 von ihnen kamen in Krankenhäuser. Die Fahrgäste seien binnen etwa einer dreiviertel Stunde bis maximal einer Stunde aus dem Zug geborgen worden. Rund 500 Retter seien vor Ort im Einsatz gewesen.
Noch am Freitagabend wurde auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Unfallort erwartet. Am Samstag wollen auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Bahnchef Richard Lutz zur Unfallstelle reisen.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU), der zusammen mit Herrmann an die Unfallstelle gefahren war, sagte, es sei entsetzlich, wenn mit einem öffentlichen Personenzug ein so schweres Unglück passiere. “Wir werden genau untersuchen, was die Ursache des Zugunglücks ist. Es war kein zweiter Zug und kein anderes Fahrzeug beteiligt”, betonte Bernreiter.