Zugentgleisung in Bayern: Faeser besucht Unglückstelle – „Bin zutiefst erschüttert“


GARMISCH-PARTENKIRCHEN | Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich am Freitagabend ein Bild von der Lage nach dem schweren Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen gemacht. Am Nachmittag war ein Regionalzug entgleist, mehrere Waggons stürzten um.

Faeser sei gekommen, um das tiefe Mitgefühl der Bundesregierung auszudrücken, sagte die Ministerin. Dieses gelte vor allem den Angehörigen, Familien und Freunden der Todesopfer. „Ich bin zutiefst erschüttert“, erklärte sie. „Es ist eine furchtbare Katastrophe.“

Bei dem Unglück waren vier Menschen gestorben, viele wurden verletzt. Insgesamt seien 650 Einsatzkräfte vor Ort gewesen, sagte Faeser. Binnen einer Stunde seien alle Verletzten geborgen und in Krankenhäuser gebracht worden. Die Ministerin dankte den Rettungskräften für ihren Einsatz. Am Abend arbeiteten Helfer mit schwerem Gerät bei Flutlicht weiter an der Bergung. Mit Motorsägen wurden Bäume gefällt, um an den havarierten Zug heranzukommen.

Die Ursache des Unglücks ist noch völlig unklar. Es werde jetzt alles dafür getan, den Grund für den Unfall aufzuklären, sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter. Dem CSU-Politiker zufolge deute alles auf irgendeinen technischen Defekt hin. Es werde nach neuem Stand der Erkenntnisse mindestens zwei Wochen dauern, bis die Strecke möglicherweise wieder befahrbar sein könne. Unter anderem sei nun ein 700-Tonnen-Kran im Anrollen, um die entgleisten Waggons zu bergen.

Neben Ministerin Faeser, die von der Innenministerkonferenz in Würzburg mit dem Auto nach Garmisch-Partenkirchen gekommen war, zeigte sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bestürzt von dem Zugunglück. „Heute haben uns erschütternde Nachrichten von einem Zugunglück in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen erreicht. Bedrückende Bilder wurden von dort gesendet und von uns allen gesehen. Jetzt wird versucht diejenigen zu retten, die gerettet werden können. Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen und bei den Verletzten, denen wir baldige Genesung wünschen“, sagte Scholz gegenüber RTL/ntv. Am Samstag werden Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Bahnchef Richard Lutz am Unglücksort erwartet.


EVN / dpa / dts Nachrichtenagentur | Foto: Twitter @NancyFaeser / network pictures