BERLIN | Die Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal fordert eine vorübergehende Halbierung der Ticketpreise für Bus und Bahn als Reaktion auf die gestiegenen Benzinpreise.
“Das ist die beste Lösung, wenn wir unabhängig von aktuellen Rohstoffpreisen und klimaneutral mobil sein wollen”, sagte die Chefin der SPD-Jugendorganisation am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Bundesregierung sollte sofort ein Programm auf den Weg bringen, dass die Preise für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr mindestens für die kommenden drei Monate halbiere.
Die Jungsozialisten stellen etwa ein Viertel der SPD-Bundestagsabgeordneten. In der Ampel-Koalition wird derzeit über eine Abfederung der im Zuge des Ukraine-Kriegs gestiegenen Energiekosten diskutiert. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat einen Tankzuschuss ins Gespräch gebracht.
Die Jusos sind zwar auch für eine sozial gestaffelte Entlastung der Autofahrer. Gleichzeitig sei jetzt aber auch der richtige Moment, einen wichtigen Schritt in Richtung Verkehrswende zu gehen, sagte Rosenthal. „Dort, wo Menschen jetzt schon unkompliziert das Auto stehen lassen und auf Bus und Bahn umsteigen können, müssen wir ihnen jetzt Anreize setzen.“
Mit Straßenbahnen und Bussen, U- und S-Bahnen gebe es bereits die notwendigen Alternativen zum Auto. Mit einer Halbierung der Preise würden der öffentliche Nah- und Fernverkehr endlich für kleine und mittlere Einkommen bezahlbar, betonte die Juso-Chefin. Ein solcher Schritt sei sinnvoller als „ein Subventionsprogramm für Mineralölkonzerne“.