KIEL | Türstreit im Kieler Hauptbahnhof: Ein Bauunternehmer baut die Innentüren im Reisezentrum der Bahn nach einem Umbau wütend wieder aus. Als Grund nennt er unbezahlte Rechnungen – jedoch nicht von der Bahn.
Ein Türstreit hat zum Ausbau der Innentüren im umgebauten Reisezentrum der Bahn im Kieler Hauptbahnhof geführt. “Wir bedauern, dass Türen im Innenbereich des neuen DB Reisezentrums am Kieler Hauptbahnhof unberechtigt wieder ausgebaut worden sind”, sagte ein Bahnsprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor hatten bereits andere Medien berichtet.
“Für den Umbau des Reisezentrums haben wir ein Unternehmen beauftragt”, sagte der Bahnsprecher. Die Türen und deren Einbau habe der Auftragnehmer bei einem Nachunternehmer bestellt. “Zwischen beiden Unternehmen gibt es Unstimmigkeiten über die Qualität der abgelieferten Arbeit.” Zu vertraglichen Details zwischen dem Auftragnehmer der Bahn und deren Nachunternehmer wollte sich der Bahnsprecher nicht äußern.
Den Kieler Nachrichten berichtete der Geschäftsführer einer Baufirma hingegen, trotz mehrfacher Mahnungen seien zwei Rechnungen nicht vertragsgemäß gezahlt worden. “Wir haben viel Geld und Arbeitszeit investiert.” Auch die Deutsche Bahn habe er in der Sache angeschrieben. Mitte Juli bauten seine Mitarbeiter letztlich mit Hilfe eines Schlüssels, den sie für die Arbeiten in dem Reisezentrum erhalten hatten, die Innentüren wieder aus. Im Zweifel müsse ein Zivilgericht über den Fall entscheiden, sagte der Mann dem Blatt.
Für Mitarbeitende und Bahnreisende sei entscheidend, dass die Türen im Reisezentrum schnellstmöglich ersetzt werden, sagte der Bahnsprecher. “Unser Auftragnehmer hat bereits neue Türen bestellt und zugesichert, diese so bald wie möglich einzusetzen.” Bis dahin seien übergangsweise provisorische Bautüren eingesetzt worden.
dpa / EVN