Brennender Güterzug nach Explosion von Lastwagen auf Krim-Brücke – Bauwerk teilweise eingestürzt


KERTSCH | Bei einer Explosion und einem schweren Brand ist die 19 Kilometer lange Krim-Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel schwer beschädigt worden.

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Mehrere Waggons eines Güterzuges standen am Samstagmorgen nach der Explosion in Flammen. Die Fahrbahn der Straßenverbindung ist an mindestens zwei Stellen eingestürzt. Nach Angaben des russischen Zivilschutzministeriums sei der Brand gelöscht worden. Die Behörden sprechen von drei Toten. Der Verkehr über die Brücke wurde zunächst eingestellt, mehrere Stunden später für Autos und Züge aber wieder freigegeben. Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete die Einrichtung einer Kommission an, die die Hintergründe des Vorfalls aufdecken soll.

In der Ukraine wurden die Bilder der zerstörten Brücke mit Jubel aufgenommen. „Krim. Die Brücke. Der Anfang“, schrieb der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, am Samstag bei Twitter. „Alles Illegale muss zerstört werden, alles Gestohlene muss an die Ukraine zurück.“ Podoljak sagte aber nicht explizit, dass die Ukraine verantwortlich sei für die Explosionen und den Brand.

Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Ende Februar kam es mehrfach zu Explosionen auf der Krim mit schweren Schäden, darunter auf Militärstützpunkten. Die Ukraine hat immer wieder angekündigt, sich die Krim zurückzuholen. Die Militärführung in Kiew hatte auch einen Beschuss der Brückenanlagen angekündigt, sobald es die vom Westen gelieferten Waffen dafür gebe. Zuletzt kam es in der Region Kertsch, die auf der Krim direkt an die Brücke grenzt, immer wieder zu Zwischenfällen mit Drohnen, die explodierten.

Russlands nationales Ermittlungskomitee teilte am Samstagvormittag mit, dass nach vorläufigen Angaben ein Lastwagen auf der Brücke explodiert sei. Das Fahrzeug kam demnach vom russischen Festland und fuhr in Richtung des Küstenorts Kertsch auf der Krim. Durch die Explosion seien sieben mit Treibstoff gefüllte Kesselwägen des Güterzugs in Brand geraten. Dadurch seien Teile der Fahrbahn eingestürzt. Die Behörde erklärte nicht, wie ein einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmaßes angerichtet haben könnte.

Die Krim-Brücke, die eine Autobahn und daneben eine Bahnstrecke umfasst, gilt als längstes Bauwerk Europas. Kremlchef Putin hatte sie 2018 eröffnet. Passagierzüge nutzen die Brücke seit Ende 2019, Güterzüge seit Sommer 2020.


EVN / dpa | Foto: Twitter @Podolyak_M

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