Zusätzlich zur Übernahme von alten Güterzugloks (Bahnblogstelle berichtete) schließen DB Cargo und Toshiba eine Technologiepartnerschaft zur gemeinsamen Entwicklung neuer Hybrid-Lokomotiven.
DB Cargo und der asiatische Bahntechniklieferant Toshiba haben eine Technologiekooperation geschlossen. Wie die Deutsche Bahn mitteilt, beinhalte diese eine Machbarkeitsstudie für die gemeinsame Entwicklung und den anschließenden Erwerb von zunächst 100 neuen Hybrid-Lokomotiven durch DB Cargo. Die Hybridfahrzeuge sollen als Nahbereichs-Lokomotiven eingesetzt werden. Neben einem deutlich geringeren Diesel-Verbrauch und niedrigeren Instandhaltungskosten sollen die neuen Fahrzeuge eine höhere durchschnittliche Flottenverfügbarkeit ermöglichen. Erste Testfahrzeuge sollen nach DB-Angaben voraussichtlich Ende 2019 zur Verfügung stehen.
Mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren hat ein großer Teil der aktuellen Rangierlokflotte von DB Cargo ihre maximale Nutzungsdauer bald erreicht. Die DB-Güterbahntochter setze daher nun auf innovative Hybridtechnologien, um den Ersatzbedarf zu decken und zudem frühzeitig eigene Kompetenzen in Instandhaltung und Wartung aufzubauen.
Wie der Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG, Jürgen Wilder, verrät, wolle DB Cargo daher gemeinsam mit Toshiba den Lieferantenmarkt für Güterverkehrslokomotiven und Komponenten weiterentwickeln. “DB Cargo erhält Zugang zu Zukunftstechnologien, die auf dem hiesigen Markt derzeit in der Form nicht verfügbar sind. Im Gegenzug unterstützen wir als größte europäische Güterbahn Toshiba beim Markteintritt – eine klassische Win-Win-Situation“, so der DB Cargo-Chef.
Durch den Rückzug vieler europäischer Hersteller sei die Innovationskraft im Schienengüterverkehr rückläufig und der Wettbewerb gering. Aufgrund der fehlenden Erfahrung, den komplizierten Zulassungsverfahren und fehlenden Partnern, ist es den asiatischen Technologieherstellern bisher noch nicht gelungen, sich im europäischen Markt zu etablieren. Diese Hürden wolle DB Cargo in Kooperation mit Toshiba überwinden, um den europäischen Markt für Schienenfahrzeugtechnik zukunftsfähiger zu machen, teilte der Bahnkonzern am Montag mit.
red / DB