Neue Software in Zügen soll bei Gefahrensituation Alarm schlagen


BRANDENBURG AN DER HABEL | Die neuen Züge vom Typ Desiro HC des Herstellers Siemens Mobility, die künftig für den Regionalverkehr im Elbe-Spree-Netz von der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) genutzt werden, verfügen über eine neue Software zur Erkennung von Gefahrensituationen im Fahrgastraum.

Das sogenannte „Fahrgastsicherungssystem“ komme in insgesamt 29 Fahrzeugen zum Einsatz, wie eine ODEG-Sprecherin im Rahmen der Fahrzeugpräsentation am Donnerstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ein Siemens-Sprecher ergänzte: Die entwickelte Software funktioniere über die Videoüberwachung in den Zügen. Algorithmen erkennen in den Aufnahmen demnach etwa schnelle oder ruckartige Bewegungen. Deuten sie auf Krawalle, Angriffe oder Auseinandersetzungen hin, leitet das Programm ein Signal an den Lokführer weiter. Dieser könne dann entscheiden, ob er eine Durchsage im Zug macht, Mitarbeiter informiert oder die Bundespolizei alarmiert. Der Einsatz dieser Software ist laut Angaben des Unternehmens eine „weltweite Premiere“.

Nach der Neuvergabe im Netz Elbe-Spree wird die ODEG ab Mitte Dezember 2022 den Betrieb auf der Linie RE 1 von Magdeburg über Potsdam, Berlin und Frankfurt (Oder) nach Cottbus von der Deutschen Bahn übernehmen. Die Strecke gilt als am stärksten genutzte Schienenverkehrsverbindung in Brandenburg. Die neuen Züge sollen künftig länger sein, mehr Platz bieten und in einem engeren Takt fahren. Am Donnerstag wurde dafür der Verkehrsvertrag unterzeichnet.

Verkehrsvertrag für Elbe-Spree-Netz unterzeichnet – ODEG ab Dezember auf mehreren Linien unterwegs


EVN | Foto: ODEG