Schieneninfrastruktur: Mehr als tausend Bahnbrücken in schlechtem Zustand

Nach Informationen der Grünen sind viele Bahnbrücken in Deutschland in einem desolaten Zustand. Landesweit seien 1.100 Brücken „so stark beschädigt, dass nur noch ein Abriss und Neuaufbau vertretbar“ sei, erklärte die Bundestagsfraktion der Partei am Donnerstag (7. September 2017) nach einer Auswertung von 16 Kleinen Anfragen zum Stand der rund 25.700 Brücken im deutschen Schienennetz. Am schlechtesten sei die Lage demnach in Brandenburg, gefolgt von Berlin.

In Brandenburg sei mittlerweile fast jede zehnte der gut 800 Brücken sanierungsbedürftig, erklärten die Grünen in ihrer Erhebung, über die zunächst der SPIEGEL berichtet hatte. Von den mehr als 900 Brücken in Berlin ist demnach jede zwölfte Brücke abrissreif, in Hamburg müsse unter anderem die hochfrequentierte Brücke an der Sternschanze vollständig abgerissen werden.

Nach Angaben des Verkehrsministeriums in Berlin bestehe dennoch kein Sicherheitsrisiko. Die Betriebssicherheit von Eisenbahnbrücken sei Aufgabe der Bahn und werde regelmäßig kontrolliert. Brücken, die nicht sicher seien, würden gesperrt und nicht weiter betrieben, heißt es.

Wie die Deutsche Bahn mitteilt, seien die Informationen, die nun in zahlreichen Medienberichten aufgegriffen wurden, nicht neu. Zudem setze das Unternehmen aktuell das größte Modernisierungsprogramm in ihrer Geschichte um. So werden im Zeitraum von 2015 bis 2019 gemäß der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) II zwischen Bahn und Bund rund 28 Milliarden Euro in die Schieneninfrastruktur investiert. „Bis 2019 sollen allein aus diesen Mitteln heraus insgesamt 875 Brücken modernisiert werden“, so die Bahn. Die Substanz der Anlagen werde durch die hohen Investitionen deutlich verbessert.

In den vergangenen zwei Jahren baute oder erneuerte die Deutsche Bahn, eigenen Angaben zufolge, bereits knapp 200 Brücken im gesamten Bundesgebiet.

red

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