Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert die digitale Modernisierung des öffentlichen Verkehrs – konsequent aus Sicht der Fahrgäste gedacht. Kernanliegen sind: einfache Nutzung, Datensicherheit und Teilhabe für alle.
Beim Fahrgastsymposium 2025 vor rund einer Woche stellte der Fahrgastverband Pro Bahn das Thema Digitalisierung im öffentlichen Verkehr in den Mittelpunkt. Experten aus Branche und Politik diskutierten, wie digitale Lösungen den ÖPNV komfortabler, transparenter und barrierefrei machen können. Zum Abschluss verabschiedeten die Teilnehmenden eine Resolution mit zentralen Forderungen an Bundesregierung und Verkehrspolitik.
Im Fokus steht die Verknüpfung aller Verkehrsträger – vom Fern‑ und Regionalverkehr über S‑Bahn, U‑Bahn, Tram, Bus und Fähren bis hin zu Mikromobilitätsangeboten – zu einem einheitlichen Gesamtsystem. Pro Bahn fordert unter anderem:
- Eine bundesweit nutzbare Mobilitätskarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel.
- Ein einheitliches, verständliches Tarifportfolio und klare Standards für Datenschutz und Cybersicherheit.
- Zentrale IT‑Systeme für Vertrieb und Kontrolle von Fahrausweisen.
- Standardisierte Schnittstellen, um Tarifangebote einfach digital vertreiben zu können.
- Keine Strafgebühren, wenn gültige digitale Tickets aus technischen Gründen nicht überprüft werden können.
- Einen niedrigschwelligen Zugang für spontane Fahrten und ein Fahrausweissortiment, das auch für Gelegenheitsfahrer leicht zugänglich ist.
- Volle Teilhabe für Personen ohne Smartphone, um den ÖPNV für alle nutzbar zu machen.
Jörg Bruchertseifer, Tarifexperte des Verbands, betonte: „Die fahrgastfreundliche Digitalisierung ist zukunftsorientiert und ein wesentlicher Beitrag, Reisen mit Bahn und Bus problemloser zu gestalten.“
Mit der Resolution und dem Positionspapier „Digitaler Vertrieb“ zeigt der Verband nach eigenen Angaben, dass moderne Technologien und soziale Teilhabe kein Widerspruch sein müssen – sondern Grundlage für einen bürgernahen, vernetzten und verständlichen Nahverkehr.
EVN
