Deutschlandticket im Tarifvertrag? Grüner sieht Potenzial

Das Deutschlandticket im Nahverkehr soll für die kommenden Jahre gesichert werden. 2026 wird es erneut teuer – wie kann es attraktiver werden?

Der Grünen-Verkehrspolitiker Tarek Al-Wazir schlägt vor, das Deutschlandticket in die Forderungen von Gewerkschaften bei Tarifverhandlungen aufzunehmen. “Außerdem muss sich die Bundesregierung mit den Ländern schnell auf ein vergünstigtes, deutschlandweites Azubi- und Sozialticket einigen”, sagte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag der Deutschen Presse-Agentur. “Je mehr Kundinnen und Kunden gewonnen werden können, umso besser für die Umwelt und das Klima, gegen verstopfte Innenstädte und für ein dauerhaft günstiges Deutschlandticket.”

Der Bundestag stimmt heute über eine finanzielle Absicherung des Deutschlandtickets bis zum Jahr 2030 ab. Der Bundesrat muss ebenfalls zustimmen. Bund und Länder hatten zuvor vereinbart, bis 2030 jeweils 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsunternehmen auszugleichen – weil das Ticket günstiger als bisherige Abos ist.

Al-Wazir: Mehr Abonnenten sichern stabilen Ticketpreis

Arbeitgeber können ihren Beschäftigten das Ticket als Jobticket zur Verfügung stellen – wenn sie einen Zuschuss leisten, gibt es einen Rabatt. Das Deutschlandticket kostet dann derzeit maximal 40,60 Euro pro Monat.

“Die gute Nachricht ist, das Deutschlandticket ist gekommen, um zu bleiben”, sagte Al-Wazir. “Endlich ist die jährliche Befristung weg, das gibt die notwendige Sicherheit und Stabilität für alle Bestands- und Neukunden in Bus und Bahn.” Weil der Bundes- und Länderzuschuss aber gedeckelt sei, bestehe die Gefahr, dass Kostensteigerungen nur durch Erhöhung der Ticketpreise gedeckt werden könnten. “Damit der Ticketpreis auch nach 2026 stabil bleibt, brauchen wir jetzt dringend mehr Abonnentinnen und Abonnenten im System.”

Der Preis des bundesweit gültigen Deutschlandtickets im Nah- und Regionalverkehr soll zum 1. Januar 2026 von derzeit 58 Euro auf 63 Euro pro Monat steigen. Ab 2027 soll der Preis anhand eines Preisindexes gebildet werden. Personal-, Energiekosten und allgemeine Kostensteigerungen sollen in einem Zeitraum von drei bis zu fünf Jahren abgebildet werden.

dpa