Mehrere Jugendorganisationen aus Niedersachsen stören die Pläne der Landesregierung für ein günstiges Nahverkehrsticket. Sie stört dabei aber nicht nur der höhere Preis.
Jugendliche in Niedersachsen kritisieren die Landesregierung für deren veränderte Pläne zum landesweiten Azubi-Ticket für 29 Euro. Derzeit werde lediglich eine stark reduzierte und zugleich deutlich teurere Variante geprüft, heißt es in einem offenen Brief mehrerer Jugendorganisationen an die Regierung. Die Unterzeichner vereine, dass sie den eingeschlagenen Kurs ablehnen, weil er keine echte Verbesserung darstelle und hinter Versprechen zurückfalle.
Im Koalitionsvertrag von 2022 hatten SPD und Grüne angekündigt, ein landesweites Ticket für alle Schülerinnen und Schüler, Azubis und Freiwilligendienstleistende für 29 Euro pro Monat auf den Weg zu bringen. Derzeit prüft die Regierung eine Variante für rund 46 Euro im Monat. Zudem soll das Nahverkehrsticket, sofern es überhaupt eingeführt wird, nur für Auszubildende und Freiwilligendienstleistende gelten und nicht auch für Schülerinnen und Schüler – dafür jedoch bundes- und nicht nur landesweit.
Die Jugendorganisationen sehen darin einen klaren Rückschritt etwa mit Blick auf Bildungsgerechtigkeit, gesellschaftliche Teilhabe oder Klimaschutzziele. Die Landesregierung und die Abgeordneten der Regierungsparteien werden in dem Schreiben zu einer grundlegenden Neuausrichtung aufgefordert, die die Mobilität junger Menschen sowie ehrenamtlich Engagierter in Niedersachsen nachhaltig stärke.
Stephan Christ, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, bezeichnet die derzeitigen Pläne der Landesregierung als einen wichtigen Schritt. Nach Überzeugung seiner Partei dürfe es sich aber nur um einen ersten Schritt handeln. Ziel müsse bleiben, das Angebot wie im Koalitionsvertrag vereinbart auszuweiten.

dpa / EVN