Die Gemeinde Berchtesgaden im äußersten Südosten Oberbayerns will einen kurzen Streckenabschnitt reaktivieren. Nun soll das Fahrgastpotenzial untersucht werden.
Der knapp ein Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Berchtesgaden Hauptbahnhof und dem ehemaligen Haltepunkt Berchtesgaden Ost soll reaktiviert werden. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) wird hierzu das Fahrgastpotenzial untersuchen, wie das zuständige Landesverkehrsministerium mitteilte. Mit Ergebnissen wird demnach im kommenden Jahr gerechnet. Voraussetzung für die Umsetzung ist unter anderem eine zu erwartende Nachfrage von mehr als 1.000 Reisenden pro Werktag.
„Zu einem attraktiven Bahnland Bayern gehören auch Reaktivierungen im Schienenpersonennahverkehr, sofern sie sinnvoll sind“, sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU).
Der Landkreis Berchtesgadener Land und der Markt Berchtesgaden haben 2024 die erforderlichen Beschlüsse für die Prognose gefasst, wie es laut Mitteilung hieß. Ähnliche Untersuchungen liefen derzeit auch für die Fuchstalbahn zwischen Schongau und Landsberg am Lech und die südliche Staudenbahn zwischen Langeneufnach und Türkheim. Bereits Ende 2024 wurde als erste Route in Bayern seit rund einem Jahrzehnt die Strecke Gunzenhausen–Wassertrüdingen reaktiviert.
Der zu untersuchende Abschnitt bis Berchtesgaden Ost war Teil der 1907 eröffneten Strecke über Marktschellenberg und Hangender Stein weiter nach Salzburg. Die elektrisch betriebene Lokalbahn war 1938 stillgelegt worden.

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