In Schleswig-Holstein ist zwischen der neu gegründeten ZUG.SH und der Nahverkehrsgesellschaft NAH.SH ein Geschäftsbesorgungsvertrag geschlossen worden. Die ZUG.SH ist künftig für die Zugbeschaffung und -bereitstellung zuständig.
Der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) und die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Schleswig-Holstein (ZUG.SH) haben einen Geschäftsbesorgungsvertrag geschlossen. Mit diesem wird die zukünftige Zusammenarbeit der beiden Häuser geregelt, wie es in einer Mitteilung hieß.
Das Land Schleswig-Holstein hatte im Sommer 2023 zahlreiche Triebzüge bei Alstom bestellt, die voraussichtlich ab 2027 auf verschiedenen Strecken in Richtung Hamburg eingesetzt werden sollen. Erworben werden die Fahrzeuge durch die im Juli 2024 neu gegründete ZUG.SH. Zu ihren Aufgaben gehört neben der Beschaffung auch die Vorhaltung, die Werterhaltung und die Bewirtschaftung der Züge. Die NAH.SH werde bei diesen Aufgaben unterstützen – der neue Vertrag regelt demnach, in welchem Umfang und zu welchen Bedingungen dies erfolgen soll. Der Vertrag ist den Angaben zufolge auf unbestimmte Zeit geschlossen worden. Gründungsvorstand der neuen ZUG.SH ist der ehemalige Geschäftsführer des Nahverkehrsverbundes NAH.SH, Bernhard Wewers.
„ZUG.SH wird nicht nur hochwertige Züge anschaffen, sondern gleichzeitig – auch durch die Unterstützung der NAH.SH – Möglichkeiten für mehr Wettbewerb auf der Schiene kreieren. Denn so können sich zukünftig auch weniger kapitalstarke Bahnunternehmen an Schienennetz-Ausschreibungen beteiligen – sie benötigen keinen eigenen Zugpark mehr“, sagte Wewers.
Die bislang 42 bestellten modernen Elektrozüge sollen ab Ende 2027 unter anderem an die künftigen Betreiber der Strecken von Hamburg nach Kiel und Flensburg bzw. von Hamburg nach Wrist und Itzehoe vermietet werden. Die ZUG.SH finanziert die Züge im Wert von rund 500 Millionen Euro.
Laut Mitteilung von NAH.SH war die Gründung der ZUG.SH nötig geworden, nachdem in einer ersten Ausschreibung kein Finanzdienstleister gefunden werden konnte. Über die Landesanstalt könnten so in den nächsten 30 Jahren zwischen 70 und 110 Millionen Euro eingespart werden, hieß es weiter.

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