Rot-Grün in Hamburg will Bahnhof Harburg “klimaresilient” machen


Die Hamburger sollen künftig noch öfter ihr Auto stehen lassen. Rot-Grün plant darum weitere Verbesserungen im ÖPNV. Vorerst rechnet die Koalition aber mit mehr Schienenersatzverkehr.

Die rot-grüne Koalition in der Hamburgischen Bürgerschaft möchte den Bahnhof Harburg “klimaresilient” machen. Für 3,5 Millionen Euro sollen in den nächsten beiden Jahren Flächen am Bahnhof entsiegelt, Bäume gepflanzt und Sonnenschutzmaßnahmen ergriffen werden. Ziel sei, das Bahnhofsumfeld widerstandsfähiger gegen Extremwetterereignisse zu machen, heißt es in einem gemeinsamen Antrag von SPD und Grünen.

“Hamburgs Mobilitätswende ist in vollem Gange: Über eine Million Fahrgäste nutzen ein hvv-Abo”, erklärte die Sprecherin für Mobilitätswende und Klimapolitik der Grünen-Fraktion, Rosa Domm. Wie aus dem Antrag hervorgeht, haben 800.000 Hamburger ein Deutschlandticket, 200.000 davon sind kostenlose Tickets für Schüler.

Im Jahr 2030 sollen 80 Prozent aller Wege in Hamburg mit dem Fahrrad, Bus und Bahn oder zu Fuß zurückgelegt werden. Laut einer Befragung aus dem Jahr 2022 bewältigten die Hamburger damals bereits 68 Prozent ihrer Wege ohne Auto. Nach Senatsangaben hat der Autoverkehr im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um 9 Prozent abgenommen, im Vergleich zu 2022 jedoch um 3 Prozent zugenommen.

Fünf Millionen Euro für Schienenersatzverkehr

Rot-Grün bekräftigt in dem Antrag das Versprechen, bis 2030 den sogenannten Hamburg-Takt einzuführen. Demnach soll jeder Hamburger von morgens bis abends innerhalb von fünf Minuten ein Fahrzeug des öffentlichen Nahverkehrs erreichen können. Vorerst rechnet die Koalition mit weiteren Problemen im regulären Verkehr, allein wegen der vielen Bauprojekte. Mit fünf Millionen Euro soll darum im nächsten Jahr der Schienenersatzverkehr gestärkt werden.

Auch gegen die vielen Verspätungen und Zugausfälle im Bahnverkehr will Rot-Grün etwas unternehmen: Die Vertragsstrafen, die die Verkehrsunternehmen dafür bezahlen müssen, sollen gezielt zur Behebung der Probleme investiert werden. Ohne einen Betrag zu nennen, heißt es in dem Antrag, es sollten etwa Weichen und Signalanlagen gebaut oder zusätzliche Fahrzeuge beschafft werden. “Wir wollen Verspätungsursachen reduzieren und werden dafür künftig weitere Investitionen anstoßen”, erklärte der Verkehrsexperte der SPD-Fraktion, Ole Thorben Buschhüter.


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dpa