Im Herbst geht die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft in Tarifverhandlungen mit den privaten Bahnunternehmen, also den Konkurrenten der DB. Die Gewerkschaft fordert mehr Geld und ein Wahlmodell.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG fordert bei den anstehenden Tarifverhandlungen mit den privaten Bahnunternehmen in Deutschland 7,6 Prozent mehr Geld. “Im Vorfeld haben wir in allen Betrieben unsere Kolleginnen und Kollegen nach ihren Schwerpunkten zur Tarifrunde befragt. Das Votum war eindeutig: Die Beschäftigten wollen mehr Geld”, sagte EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay laut einer Mitteilung. Für Nachwuchskräfte und dual Studierende fordert die Gewerkschaft 150 Euro mehr.
Die erste gemeinsame Verhandlungsrunde zwischen der EVG und den Bahnunternehmen ist für den 8. Oktober geplant – gut zwei Monate vor Auslaufen der Tarifverträge. Die EVG will mit dem frühen Verhandlungsstart mögliche Warnstreiks direkt nach Ablauf der Friedenspflicht vorbereiten.
Verhandlungen bei der Deutschen Bahn erst 2025
Die Deutsche Bahn ist von den Verhandlungen nicht betroffen. Der Tarifvertrag mit der DB läuft erst Ende März aus. In der vorangegangenen Tarifrunde stellte die EVG dieselben Forderungen für die Verhandlungen bei den Privatbahnen und bei der Deutschen Bahn auf. Die Tarifrunden fanden 2023 gleichzeitig statt.
Bei den Verhandlungen mit den privaten Bahnunternehmen will die EVG den Beschäftigten ermöglichen, einen Teil der angestrebten Lohnerhöhung in Freizeit umzuwandeln. Das Modell soll für Schichtarbeiter sowie Beschäftigte, die Kinder betreuen oder Angehörige pflegen, verhandelt werden. Auch über die Inflationsausgleichsprämie will die EVG erneut verhandeln. Bislang haben die Unternehmen im erst einen Teilbetrag der Sonderzahlung geleistet, die bis zu 3.000 Euro steuerfrei betragen kann. “Bis Ende Dezember muss über den Restbetrag eine Einigung erzielt werden”, teilte die EVG mit. Auch eine Einmalzahlung nur für Gewerkschaftsmitglieder gehört zu den Gewerkschaftsforderungen.
Mit den Unternehmen der Transdev-Gruppe wird die EVG gesondert verhandeln.
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dpa