Tickets für Bus und Bahn im Raum Nürnberg werden teurer


Wer in der Region um Nürnberg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, muss ab dem kommenden Jahr mehr bezahlen. Der Verkehrsverbund VGN beklagt steigende Kosten und zunehmend leere Kassen.

Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) erhöht die Preise ab dem kommenden Jahr im Schnitt um 6,28 Prozent. Das habe der Grund­ver­trags-Ausschuss am Mon­tag beschlossen, teilte ein VGN-Sprecher in Nürnberg mit.

Als Grund für die Preiserhöhung führt der Verkehrsverbund an, dass er mit steigenden Kosten bei den Ver­kehrsun­ter­neh­men und wegfallenden Unterstützungen der öf­fent­lichen Hand rechnen muss. Durch eine Förderung des Freistaats Bayern sowie der Städte und Land­kreise im Verkehrsverbund habe der VGN 2020 auf eine Preiserhöhung verzichtet. Da die Förderung nun wegfalle, müsse die Anhebung der Fahrpreise nachgezogen werden.

Viele Fahr­gäste profitierten von preislich ermäßigten Tickets, wie dem 365-Euro-Ticket für Schülerinnen, Schüler und Aus­zu­bil­den­de oder dem Deutschlandticket, teilte VGN-Geschäfts­füh­rerin Anja Steidl mit. “Die für Fahr­gäste sehr attraktiven Tickets führen jedoch zu Mindereinnahmen, die von der öf­fent­lichen Hand ausgeglichen werden müssen.” Damit steige die Ab­hän­gig­keit des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) von öf­fentlichen Geldern er­heb­lich an. Zugleich verringerten sich die Handlungsspielräume und die Planungssicherheit für die Ver­kehrsunterneh­men.

“Angesichts zunehmend leerer Kassen und steigender Kosten ist jetzt schon der Erhalt der vorhandenen Ver­kehrsan­gebote eine enorme He­raus­for­de­rung”, fügte Steidl hinzu. Die noch immer ungewisse Finanzierung des Deutschlandtickets über das Jahr 2025 hinaus sorge in der ge­samten Branche für Verunsicherung. “Die Anpassung der Fahr­preise ist von daher leider unverzichtbar und stellt einen Beitrag zur Sicherung des ÖPNV dar.”

Der VGN umfasst 22 Landkreise und zehn kreisfreie Städte mit rund 3,5 Millionen Einwohnern. Der Verbund bietet demnach einen einheitlichen Tarif auf mehr als 1.000 Bus- und Bahnlinien.


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dpa