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BERLIN | Die Deutsche Bahn hat der Lokführergewerkschaft GDL eine Wiederaufnahme der abgebrochenen Tarifverhandlungen für den kommenden Montag angeboten.
Es gebe eine entsprechende schriftliche Einladung an die GDL, sagte ein Konzernsprecher auf Anfrage am Freitag in Berlin. Die GDL will das Gesprächsangebot nur dann annehmen, wenn die Bahn zuvor ein “neues und verbessertes” Tarifangebot vorlegt, wie die Gewerkschaft mitteilte. Dafür setzte sie der Bahn eine Frist bis Sonntag, 18 Uhr.
Die Bahn stellte in dem von der GDL veröffentlichten Schreiben vom 7. März klar, dass das Unternehmen den Vorschlag von Vermittlern zu einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit nicht abgelehnt habe. Vielmehr habe man sich bereits damals, am 26. Februar, bereiterklärt, “über unsere Schmerzgrenze hinauszugehen und auf der Grundlage des Gesamtvorschlags der Moderatoren die Verhandlungen zu Ende zu führen”.
Die Vermittler hatten eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit in zwei Stufen von 38 auf 36 Stunden bis 2028 vorgeschlagen. Der GDL genügt das in der vorgeschlagenen Form jedoch nicht. In einem Brief vom 8. März an die Verhandlungsführer der Bahn zeigte sich die GDL zudem unzufrieden mit der bislang angebotenen Lohnerhöhung und der Laufzeit des Tarifvertrages. 30 Monate seien zu lang. Nach Darstellung der GDL dringt die Bahn auf den Wegfall bisheriger Urlaubswahlmodelle, was nicht zu akzeptieren sei.
Bei der Bahn dauerte am Freitag ein 35-stündiger Streik der bei der GDL organisierten Lokführer an. Die Einschränkungen im Fern-, Regional- und Güterverkehr der Deutschen Bahn blieben bis zum Ende des Ausstands um 13 Uhr entsprechend bestehen.
Doch die Bahn werde den ganzen Tag über am eingeschränkten Grundangebot im Fernverkehr festhalten, teilte der Konzern mit. Lediglich jeder fünfte Zug ist dort derzeit unterwegs.
dpa / EVN