Bayerische Staatsregierung erwartet Analyse des Bahn-Chaos


MÜNCHEN | Das Bahn-Chaos nach den schweren Schneefällen in Bayern soll nach Ansicht der bayerischen Staatsregierung nachträglich aufgearbeitet werden.

Die erheblichen Auswirkungen auf den Zug- und Flugverkehr seien allen bekannt, “das wird man sicherlich im Nachgang dann auch in Ruhe analysieren müssen, weshalb es gerade im Bereich des Zugverkehrs doch solche erheblichen Schwierigkeiten gegeben hat”, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Die Katastrophen-Schutzbehörden seien allesamt frühzeitig vor dem Wintereinbruch aktiviert worden.

In der Nacht von Freitag auf Samstag hatte es in Bayern heftige Schneefälle gegeben, seither gibt es im südlichen Bayern massive Probleme: Bei der Deutschen Bahn (DB) gab es weiter Verzögerungen, erneut fielen Züge aus. Der Flughafen München stellte am Dienstagmorgen erneut den Betrieb ein. Alle Flächen seien wegen Eisregens vereist, sagte ein Sprecher des Flughafens. Der Flughafen Nürnberg übernahm zwei Ausweichflüge, die bereits am Montagabend in Franken landeten. Ab 12.00 Uhr wurde der Betrieb wieder aufgenommen.

Bei der Bahn hieß es, mehr als 1500 Räumkräfte und schweres Gerät seien im Einsatz, um die Strecken wieder flott zu bekommen. Nach den massiven Störungen wegen des Wintereinbruchs in Bayern sollten im Laufe des Dienstags wieder erste Fernzüge von München in Richtung Österreich fahren, auch andere Strecken sollten freigegeben werden. Der Zugverkehr bleibe aber im Großraum München eingeschränkt. Fahrgäste sollten Fahrten möglichst auf die Zeit ab dem 6. Dezember verschieben. Derzeit seien die Züge sehr stark ausgelastet.

Auf den Außenästen der Münchner S-Bahn, auf die zahlreiche Pendler angewiesen sind, fuhren am Dienstag mehr Züge als am Vortag, jedoch lief der Verkehr weiter nicht wie gewohnt. Bei der Bayerischen Regiobahn verkehrten zumindest im Oberland zwischen Holzkirchen und Lenggries, Tegernsee und Bayrischzell die Züge wieder nach Fahrplan, in anderen Bereichen etwa bei Rosenheim gebe es aber weiter Einschränkungen, sagte eine Sprecherin. Bei der Münchner Trambahn fuhr am Dienstag zunächst nur eine von elf Linien wieder. U-Bahnen und Busse seien im Einsatz.


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dpa