HÜRTH | Nach dem tragischen Tod zweier Arbeiter an einer Bahnstrecke südlich von Köln dauern die Ermittlungen zu Ursache und Hergang weiter an.
Unklar sei bislang, warum der Arbeitstrupp noch am Gleis tätig war, obwohl sich ein Zug mit hoher Geschwindigkeit näherte. Der Intercity hatte am Donnerstag bei Hürth zwei Personen erfasst. Die beiden starben noch vor Ort. Ersten Ermittlungen zufolge hätten sie an der Strecke im Auftrag der Deutschen Bahn Arbeiten durchgeführt. Zu der Gruppe gehörten noch fünf weitere Arbeiter, die den Tod ihrer Kollegen mit ansehen mussten und einen Schock erlitten.
IC 2005 war nach Angaben einer Sprecherin der Deutschen Bahn auf dem Weg von Emden nach Koblenz und erfasste gegen 11.00 Uhr die Arbeiter. Zu dem Zeitpunkt war er mit 160 Kilometern pro Stunde unterwegs. Die Bahnstrecke zwischen Köln und Bonn war infolge des Unfalls für knapp sieben Stunden gesperrt, Ausfälle und Verzögerungen im Fern- und Nahverkehr waren die Folge.
Die Kölner Staatsanwaltschaft hat unterdessen ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren aufgenommen. Damit soll geprüft werden, ob es mit Blick auf den Tod der beiden Männer Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden gibt, wie die Ermittler am Freitag mitteilten. Eine zentrale Frage dabei sei, was zwischen den Beteiligten zu dem Arbeitseinsatz vor Ort besprochen wurde, welche Sicherungsvorschriften für solche Einsätze existieren und wer gegebenenfalls dagegen verstoßen hat.
Ein Todesermittlungsverfahren ist bei einem unnatürlichen Tod üblich. Ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt oder gegen eine konkrete Person gibt es laut der Staatsanwaltschaft derzeit nicht.

EVN / dpa