VCD fordert Bundesprogramm für mehr Barrierefreiheit im Verkehr


BERLIN | Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat die Bundesregierung aufgefordert, mehr Geld für einen barrierefreien Umbau des öffentlichen Verkehrs bereitzustellen.

Es brauche ein Förderprogramm, um barrierefreien öffentlichen Verkehr mit einheitlichen Standards bundesweit durchzusetzen, sagte Bastian Kettner, bahnpolitischer Sprecher des VCD, am Donnerstag in Berlin. Der Bund müsse dabei mindestens die Hälfte der Kosten für den Aus- und Neubau der Infrastruktur übernehmen.

In einem Bericht zur Barrierefreiheit im Verkehr kritisierte der VCD, dass die Datengrundlage bei diesem Thema zu dünn sei. „Es muss ein Informationssystem geben, eine App, eine Webseite, vielleicht auch eine Hotline, bei der ich nach meinen Bedarfen schauen kann, wie ich deutschlandweit von A nach B komme“, sagte Dominik Fette, VCD-Sprecher für klima- und sozialverträgliche Mobilität. Auch hier sei eine Förderung des Bundes nötig.

Der Bericht listet zahlreiche Hürden auf, denen Menschen mit Behinderung auf ihren Reisen begegnen. Neben fehlenden oder kaputten Aufzügen sind das zum Beispiel viele unterschiedliche Bahnsteighöhen, die zu Problemen beim Ein- und Ausstieg in einen Zug führen können. Fast 20 Prozent der Menschen mit Behinderung seien in ihrem Alltag eingeschränkt, weil sie Bus und Bahn nicht barrierefrei benutzen könnten, sagte Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK. Sie erwarte, dass von der aktuellen und zukünftigen Bundesregierungen bei diesem Thema stärker rechtlich durchgegriffen werde.


dpa