SBB: Verlust und höhere Verschuldung, aber mehr Reisende im Jahr 2022


BERN | Obwohl im vergangenen Jahr wieder mehr Menschen in der Schweiz mit der Bahn reisten, erreichten die SBB ein negatives Jahresergebnis.

Der Verlust für das Jahr 2022 betrug 245 Millionen Franken, wie die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) am Montag mitteilten. Negativ ausgewirkt haben sich demnach der Bereich Infrastruktur Energie und eine Wertberichtigung auf Anlagen der Güterbahntochter SBB Cargo. Im Personenverkehr wuchsen die Erträge wieder, besonders im Fernverkehr. Laut Mitteilung waren täglich 1,16 Millionen Passagiere unterwegs: 30,8 Prozent mehr als 2021, aber immer noch 12,5 Prozent weniger als 2019 vor der Corona-Pandemie.

Der Krieg in der Ukraine habe zu „negativen Auswirkungen auf Lieferketten“ geführt. Zudem hatte das Unternehmen mit gestiegenen Energiekosten und inflationsbedingt höheren Preisen und Zinsen zu kämpfen. Mit Blick auf das Jahresergebnis nahm die Verschuldung um 2,5 auf nun 11 Milliarden Franken (+27,7 Prozent gegenüber 2019) zu, die finanzielle Situation sei daher weiter „angespannt“. Bis 2030 setzen die SBB deshalb Kosten- und Effizienzmaßnahmen von rund sechs Milliarden Franken um, wie es weiter hieß. Das mit dem Bund überarbeitete Stabilisierungspaket soll es den SBB ermöglichen, ihre Finanzierung bis 2030 nachhaltig zu sichern und Schulden abzubauen.

Laut Mitteilung der SBB gab es 2022 mehr „Berufs- und Zugunfälle“, hingegen „haben sich weniger Rangierunfälle ereignet“. Fünf tödliche Arbeitsunfälle haben sich zugetragen.


EVN