Griechenland: Mitsotakis sagt Angehörigen nach Zugunglück finanzielle Unterstützung zu


ATHEN | Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat den Familien der 57 Todesopfer des schweren Zugunglücks in Griechenland Unterstützung zugesagt.

In den kommenden Tagen werde die Entschädigung für die Hinterbliebenen und Verletzten bekannt gegeben, sagte er am Donnerstag vor dem Kabinett. Mitsotakis entschuldigte sich erneut im Namen „all jener, die das Land jahrelang regiert haben“. Auch er selbst stehe in der Verantwortung, sagte er und sicherte „absolute Transparenz“ bei der Aufklärung des Unglücks zu.

„Im Vordergrund steht die Unterstützung der Angehörigen der Opfer, sowohl finanzielle als auch moralische und psychologische Unterstützung“, so Mitsotakis. Darüber hinaus werde die Regierung dafür sorgen, dass die Züge so schnell wie möglich und mit höchster Sicherheit wieder den Betrieb aufnehmen.

Ein Bahnhofsvorsteher in der mittelgriechischen Stadt Larisa hatte versehentlich einen Personen- und einen Güterzug auf dasselbe Gleis geschickt – die Züge stießen am späten Dienstag vor einer Woche frontal zusammen. Berichten zufolge funktionierte das elektronische Sicherheitssystem nur teilweise, sonst hätte es das Unglück verhindert. Das System solle nun umgehend repariert werden, versprach Mitsotakis.

Der griechische Ministerpräsident steht wegen des Unglücks unter Druck; in Griechenland müssen bis zum Sommer Parlamentswahlen stattfinden, ein Termin wurde noch nicht bekannt gegeben. Das Zugunglück wirft einen großen Schatten auf die konservative Regierung, obwohl die Versäumnisse auf jahrzehntelange Misswirtschaft bei der griechischen Bahn unter sämtlichen Regierungen dieses Zeitraums zurückzuführen sind. In den vergangenen Tagen gab es in Griechenland zahlreiche Streiks und Proteste mit der Forderung, die Politik solle Verantwortung übernehmen und den Unfall lückenlos aufklären.


dpa / EVN