Graffitis an Zügen in Niedersachsen führen zu hohen Schäden


HANNOVER | An einigen Zügen sind in Niedersachsen immer wieder großflächige Graffitis zu sehen. Das führt bei Verkehrsbetrieben nicht nur zu hohen Schäden.

Mehr als 250 Graffiti-Schmierereien habe es seit Mitte Juni vergangenen Jahres an den Zügen der S-Bahn Hannover gegeben, teilte die S-Bahn auf Anfrage mit. Die Kosten für das Entfernen beliefen sich demnach allein in einem Halbjahr auf mehr als 500.000 Euro. Seien sicherheitsrelevante Angaben auf den Zügen übersprüht, müssten diese unter Umständen direkt aus dem Verkehr genommen werden. Der Wiedereinsatz könne dann erst nach der Reinigung erfolgen.

Zugausfälle und kürzere Züge seien Folgen von Graffitis und Vandalismus, hieß es. In den Zügen komme es unter anderem zu zerschnittenen Sitzpolstern und Rücklehnen, Fäkalien an WC-Innenwänden oder eingetretenen Seitenwänden. Konkrete Summen zu diesen Schäden können wegen der recht kurzen Betriebszeit noch nicht genannt werden, wie es hieß. Der Anbieter Transdev hatte sich in einem Bieterverfahren gegen den vorherigen Betreiber DB Regio durchgesetzt und erbringt seit Juni vergangenen Jahres die Leistungen.

Bei Stadtbahnen des Verkehrsanbieters Üstra in Hannover wurden im vergangenen Jahr 59 Graffiti-Vorfälle erfasst, zehn mehr als noch 2021, wie das Unternehmen mitteilte. 2020 lag die Zahl mit 68 noch höher. Die Vorfälle fanden demnach überwiegend an Endpunkten der Haltestellen statt. Der dadurch im vergangenen Jahr entstandene Schaden lag laut Üstra bei knapp 42.000 Euro.

Andere Sachbeschädigungen gab es demnach durch Vandalismus an Üstra-Haltestellen. In den vergangenen Monaten wurden wiederholt Fahrkartenautomaten gesprengt, wie es hieß. Dadurch sei ein hoher Sachschaden entstanden, die meisten der Automaten seien aber mit Farbkassetten gesichert, sodass die Täter nur wenig Geld erbeuten konnten.

Die Stadtwerke Osnabrück teilten mit, dass es bei ihren Bussen keine nennenswerten Probleme mit Sachbeschädigungen gebe. Weitere Verkehrsanbieter wie der Metronom wollten keine Auskunft geben.


dpa / EVN