Weichenstörung wohl Ursache für Entgleisung – Unfallsachbearbeiter sieht Mitschuld bei Lokführer


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PEITING | Die Entgleisung im oberbayerischen Peiting geht nach einer ersten Einschätzung wahrscheinlich auf ein technisches Problem zurück. Ein Unfallsachbearbeiter der Deutschen Bahn sieht beim Lokführer aber eine Mitschuld.

Bei der Bayerischen Regiobahn (BRB) vermutet man eine Weichenstörung als Ursache, wie eine Sprecherin am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte. Die BRB bedient die betroffene Strecke. Am Dienstagmorgen war die aus Weilheim kommende Bahn Richtung Schongau am Bahnhof Peiting-Ost entgleist, verletzt wurde niemand.

Die Klärung der Ursache läuft noch. „Nach bisherigen ersten Erkenntnissen lag eine Störung der Weiche vor, die dem Lokführer auch mittels Signal angezeigt wurde“, sagte die Sprecherin. Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse bei Schneeregen und Dämmerung habe er das aber zu spät erkannt und sei in die Weiche gefahren. Daraufhin sei der Zug an der Weiche aus dem Gleis gesprungen, hieß es.

Werner Bögl von der Unfallsachbearbeitung DB Regio sieht bei dem Vorfall auch eine Mitschuld des Zugpersonals, wie er dem Lokalsender München TV sagte. Der Lokführer hätte wegen dem erloschenen Signal Ne13 halten müssen. Dieses hätte ihm angezeigt, dass sich die Weiche nicht in Endlage befand. Das Signal Ne13 wird an sogenannten Rückfallweichen eingesetzt.

Eine Inspektion am Unfallort habe ergeben, dass die Weiche nicht ganz umgestellt war. „Das heißt, es muss eine Störung gegeben haben“, erklärte die BRB-Sprecherin. Die genauen Schäden müssten nun vom zuständigen Infrastrukturbetreiber DB Netz untersucht werden. Die Strecke ist bis auf Weiteres gesperrt. Die BRB geht nach wie vor von einer Sperrung von „mindestens vier Wochen aus“, so die Sprecherin. Der Zug sei noch am Dienstag von der Unfallstelle abtransportiert worden.


EVN / dpa
Anmerkung der Redaktion: Werner Bögl wurde anfänglich als Notfallmanager der Deutschen Bahn bezeichnet. Tatsächlich gehört er zur Unfallsachbearbeitung bei DB Regio.

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