STUTTGART | Pendler können mit der Einführung des 49-Euro-Tickets eine Menge Geld sparen. Für eine stärkere ÖPNV-Nutzung ist nach Angaben des Verkehrsclubs Deutschland aber auch die Qualität und Dichte des Angebotes maßgeblich.
Landeschef Matthias Lieb sagte am Donnerstag in Stuttgart: “Für viele der heutigen Fahrgäste im Nahverkehr führt dies zu deutlichen Einsparungen, kosten doch Pendlerfahrkarten heute häufig 100 bis 150 Euro.” Es bleibe jedoch die spannende Frage, wie viele Neukunden mit dem Angebot einer bundesweit gültigen, alle Tarifhürden beseitigenden Fahrkarte gewonnen werden könnten.
Bund und Länder einigten sich am Mittwoch über offene Finanzierungsfragen beim öffentlichen Personennahverkehr. Damit ist der Weg für das 49-Euro-Ticket frei. Das digitale, bundesweit gültige Deutschlandticket soll im kommenden Jahr eingeführt werden.
Lieb sagte, für die stärkere Nutzung des Nahverkehrs sei nicht nur der Preis, sondern in viel stärkerem Maße die Qualität und Dichte des Angebotes maßgeblich. “Und hier sind die getroffenen Vereinbarungen nicht ausreichend.” Durch die starken Preissteigerungen, gerade bei der Energie, hätten die Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger für den Nahverkehr derzeit große Probleme, ihre Finanzen im Lot zu halten. “Die Erhöhung der Regionalisierungsmittel, die zudem geringer als erwartet ausgefallen ist, führt zunächst nur zu einer Entlastung beim Schienenverkehr, nicht aber im Busverkehr.” Hier fehlten weiterhin Instrumente für die Stadt- und Landkreise und für den eigenwirtschaftlichen Busverkehr, die Energiekostensteigerung auszugleichen.