Ausbau des Schienennetzes in Niedersachsen kommt kaum voran


HANNOVER | Der Schienenausbau in Niedersachsen ist in den vergangenen Jahren kaum vorangekommen.

Seit 2020 ist das Schienennetz lediglich um zwei Kilometer gewachsen. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums an mehrere Abgeordnete der Linksfraktion im Bundestag Anfang Oktober hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Nach Auskunft der Deutschen Bahn wurde 2020 ein zwei Kilometer langes Umfahrungsgleis am Rangierbahnhof Maschen gebaut. 2021 wurden keine neuen Strecken gebaut, für 2022 liegen noch keine Daten vor. Stillgelegt wurden Strecken in den vergangenen drei Jahren nicht. Das Schienennetz in Niedersachsen hat insgesamt rund 3.404 Kilometer.

Neu elektrifiziert wurden Strecken in dem Bundesland in den Jahren 2020 und 2021 nach Angaben des Ministeriums nicht. Für dieses Jahr nennt die Bundesregierung allein die rund 70 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven, die bis Dezember mit Oberleitungen ausgestattet werden soll. Bis 2027 ist als einzige weitere Verbindung dann noch die Stichstrecke Wilhelmshaven Ölweiche–Wilhelmshaven Nord fest für eine Elektrifizierung vorgesehen.

Die Linken kritisieren, dass der Ausbau der Schiene in Niedersachsen nicht vorankommt. Neben dem schleppenden Ausbau werde in den nächsten fünf Jahren auch kein weiterer Bahnhof an den Fernverkehr angeschlossen. „Die neue rot-grüne Landesregierung muss einen Kurswechsel einleiten und dafür sorgen, dass gemeinsam mit der Bahn und dem Bund mehr in die Schiene in Niedersachsen investiert wird, besonders in der Fläche“, sagte Linken-Abgeordneter Victor Perli, der für die Partei im Haushaltsausschuss des Bundestags sitzt.


dpa / EVN | Foto: DB AG / Volker Emersleben

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