Frankreichs Gewerkschaften rufen zu übergreifendem Streik auf


PARIS | Mitten in einer angespannten Lage haben in Frankreich die Gewerkschaften für Dienstag zu einem branchenübergreifenden landesweiten Streik aufgerufen.

Beeinträchtigungen werden im Zugverkehr, in Schulen und Kindertagesstätten oder im öffentlichen Dienst erwartet. Auslöser ist das Eingreifen der Regierung in seit längerem laufende Streiks in den Raffinerien. Die Regierung hat Personal zum Dienst verpflichtet, weil es an rund 30 Prozent der Tankstellen nun schon seit mehr als einer Woche Spritmangel gibt. Die Gewerkschaften fordern den Respekt des Streikrechts sowie höhere Löhne, Renten und Sozialleistungen.

Erst am Sonntag waren in Paris nach einem Aufruf der Linkspartei von Jean-Luc Mélenchon Zehntausende Menschen gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron auf die Straße gegangen. Unmut gibt es außerdem, weil viele Menschen nicht mehr verlässlich tanken können und Angst haben, nicht mehr zur Arbeit zu kommen. Außerdem geraten Pläne für die am Wochenende beginnenden Herbstferien durcheinander. Im Elysée-Palast macht sich deshalb die Sorge breit, dass die Situation wieder ähnliche Proteste entzünden könnte wie die der Gelbwesten 2018 und 2019. Damals war die Erhöhung von Steuern auf Kraftstoff der Auslöser für umfangreiche Sozialproteste gewesen.


dpa / EVN | Foto: Pixabay

Anzeige