Mecklenburg-Vorpommern reagiert auf Zugausfälle: Auftrag für Expressbusse


SCHWERIN | Die seit rund zwei Monaten andauernden erheblichen Zugausfälle auf der Linie RB17 Wismar–Schwerin–Ludwigs­lust haben jetzt zu einer Reaktion der Landes­regierung geführt.

Die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV) habe die DB Regio beauftragt, Busnot­verkehre (Expressbusse) zwischen Schwerin Haupt­bahnhof und Ludwigslust einzurichten, erklärte ein Sprecher des Verkehrs­ministeriums am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Wegen des Personal­mangels sei derzeit nicht absehbar, ob die RB17 wieder im Regelbetrieb verkehren könne.

Ob es zu den Ersatz­bussen kommt, ist offen. “Die DB Regio prüft derzeit, ob sie hierzu entsprechende Kapazitäten bereitstellen kann”, so der Ministeriums­sprecher. Er betonte, dass ausgefallene Fahrten im Rahmen des Verkehrs­vertrags nicht vergütet würden.

Die DB Regio fährt seit Wochen nur ein reduziertes Nahverkehrs­angebot in Mecklenburg-Vorpommern. So fallen aktuell auf der Strecke Wismar-Schwerin-Ludwigslust täglich neun Verbin­dungen aus. Zwei Verbin­dungen zwischen Schwerin und Rostock – eine am Morgen und eine am Nachmittag – finden derzeit ebenfalls nicht statt. Zwischen Stralsund und Greifswald entfallen täglich sieben Züge. Zwischen Pasewalk und Ueckermünde-Stadthafen sind es täglich sechs – dort gibt es einen Ersatzverkehr mit Bussen.

Der Fahrgast­verband Pro Bahn hat die anhaltende Angebots­reduzierung kritisiert. Funktioniere der Nahverkehr in einer Region über längere Zeit nicht richtig wie derzeit auf einigen Strecken im Land, stiegen Pendler aufs Auto um, warnte der Landes­vorsitzende Marcel Drews. Sie seien erfahrungs­gemäß für den Öffentlichen Nahverkehr vorerst verloren.


dpa | Foto: DB AG / Volker Emersleben (Archiv)

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