BERLIN | Der Bundesverband Schienennahverkehr (BSN) hat den Infrastrukturbetreiber der Deutschen Bahn für sein intransparentes Verhalten im Umgang mit potenziellen Sicherheitsgefahren und Beeinträchtigungen im Schienennetz kritisiert.
Nach dem schweren Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen mit fünf Toten Anfang Juni begutachtet die Bahntochter ihr Streckennetz auf mögliche schadhafte Betonschwellen. Der Umgang mit dem Thema sei hier das eigentliche Problem, erklärte BSN-Präsident Thomas Prechtl. „Wir haben keinerlei Verständnis für das intransparente und widersprüchliche Handeln der DB Netz“, fügte er hinzu. „Anstelle eines einheitlichen und für die Betroffenen nachvollziehbaren Prozesses erhalten unsere Mitglieder widersprüchliche Informationen und werden teilweise sogar vor vollendete Tatsachen wie beispielsweise kurzfristige Informationen über Streckensperrungen gestellt – es fehlt offensichtlich jegliche Prozesssteuerung bei der DB Netz.“
Seit einigen Wochen kommt es auf verschiedenen Streckenabschnitten zu kurzfristig anberaumten Sperrungen und Langsamfahrstellen. Die Folge sind Zugausfälle und Verspätungen.
Der Bundesverband Schienennahverkehr ist der Dachverband der Bestellerorganisationen des Schienenpersonennahverkehrs in Deutschland. Die Interessenvertretung hat 27 Mitglieder.
Deutsche Bahn prüft nach Zugunglück rund 200.000 Betonschwellen