Gereizte Fahrgäste, gestresstes Zugpersonal – Bahnvorständin wirbt für mehr Verständnis auf beiden Seiten


FRANKFURT AM MAIN | Die Marketingchefin des DB-Fernverkehrs, Stefanie Berk, hat sich kürzlich unter ihre Mitarbeitenden gemischt und das Bordteam eines ICE auf seiner Fahrt begleitet. Dabei traf sie auch persönlich der Unmut eines Reisenden.

Verspätungen, verpasste Anschlüsse und lange Warteschlangen am Servicepoint: Fahrgäste haben es nicht immer leicht, wenn sie mit der Bahn unterwegs sind. Ebenfalls anspruchsvoll ist aber auch die Situation für die Beschäftigten. Aus diesem Grund warb die Bahn-Managerin nun in einem Post auf der Social-Media-Plattform LinkedIn für mehr Verständnis auf beiden Seiten. Die Verärgerung mancher Reisenden sei verständlich, jedoch sollte nie vergessen werden, dass auch auf der anderen Seite Menschen arbeiteten, „die nichts für die Überlastung des Systems können und gleichzeitig ihr Bestes für eine gute Reise geben“, so Berk.

Bei ihrer Mitfahrt im Serviceteam eines ICE packte die Marketingchefin auch mit an und verteilte Goodies in der 1. Klasse. Dabei sei sie von einem auf dem Gang stehenden Reisenden „massiv angegangen“ worden, wie sie schrieb. Berk kommentierte den Vorfall mit den Worten: „Geschieht ihr Recht, mögen jetzt viele denken, soll der Vorstand auch mal spüren, was momentan los ist. Doch so etwas zu erleben, wünsche ich niemandem und ich kann nur alle Reisenden bitten, die in diesen Tagen unterwegs sind: Bleiben Sie gelassen, mit Aggressionen ist niemandem geholfen.“

Die Managerin nutzte den Vor-Ort-Besuch, um sich mit dem Zugpersonal auszutauschen. Dabei sei es um die täglichen Herausforderungen gegangen, wie sich die Beschäftigten motivieren und wie man sie unterstützen könne.

Berk betonte, dass gerade die Zugchefs, der Zugbegleitdienst und die Mitarbeitenden in der Bordgastronomie Respekt und Wertschätzung für ihre Leistung verdient hätten. Laut der eigenen Marktforschung würden Fahrgäste den Service in den Fernzügen stets mit „gut“ bewerten – auch aktuell, ergänzte die Marketingchefin.


EVN | Foto: Screenshot LinkedIn Stefanie Berk