BERLIN | Um der wachsenden Nachfrage nach schnellen Zugverbindungen in den kommenden Jahrzehnten Rechnung zu tragen, will die Deutsche Bahn ihre ICE-Flotte weiter ausbauen.
Nach Angaben von Konzernchef Richard Lutz wird die Deutsche Bahn bis Ende des Jahres 360 ICE-Züge im Einsatz haben. Das seien 100 mehr als noch vor fünf Jahren – aber offenbar nicht genug für die Zukunft. Laut einem Dokument, aus dem die Wirtschaftswoche berichtet, plant das Staatsunternehmen „zu Beginn der 2030er Jahre eine neue Hochgeschwindigkeitsflotte in den Dienst zu stellen und hat dazu das Projekt ‚Hochgeschwindigkeitsverkehre 3.0 (HGV 3.0)‘ aufgesetzt“.
Der Konzern wolle die seit Jahren laufende Modernisierung und Verjüngung sowie den Ausbau der Fernverkehrsflotte „konsequent“ fortsetzen. Und weiter heißt es: „Diese Fahrzeugflotte soll einen der Grundpfeiler des Hochgeschwindigkeitsverkehrs im Fernverkehr bis ins Jahr 2060 darstellen.“ Zur Vorbereitung „einer derzeitig beabsichtigten Beschaffung“ wolle man nun „zwei Unternehmen mit der Erstellung jeweils eines Fahrzeugkonzepts“ beauftragen. Die eigentliche Ausschreibung und Bestellung der Züge soll dann später erfolgen.
Die künftigen bis zu 400 Meter langen Fernzüge sollen den Angaben zufolge einstöckig sein, einen Fahrtrichtungswechsel in drei Minuten ermöglichen und „mindestens 300 km/h“ schnell sein. Außerdem sollen sie über eine Kapazität von mindestens 944 Sitzplätzen verfügen – ähnlich dem heutigen ICE 4 im XXL-Format mit 13-Wagen, von denen aktuell etwa 32 im Einsatz seien.