ST.GALLEN | Die Schweiz will im Raum Mittelland–Zürich eine neuartige Transportlösung für einen unterirdischen Güterverkehr realisieren. Noch bevor die erste Teilstrecke gebaut ist, gibt es bereits Erweiterungspläne.
Das Projekt, das von der Cargo sous terrain AG (CST) vorangetrieben wird, soll in diesem Jahr in die Planungsphase und voraussichtlich 2031 in Betrieb gehen. Nun haben auch die Kantone St. Gallen und Thurgau die Anbindung der Ostschweiz an das Netz technisch und wirtschaftlich prüfen lassen. In der gemeinsam durchgeführten Studie seien dabei die zu erwartenden Gütermengen erhoben und daraufhin mögliche Gebiete für einen oberirdischen Anschlusspunkt definiert worden. Im Ergebnis hätten die Analysen gezeigt, dass in Frauenfeld, Weinfelden, Wil, Uzwil, Gossau Ost, St.Gallen und St.Margrethen die Gütermengen den Bau eines Anschlusspunktes grundsätzlich rechtfertigen würden, hieß es in einer Mitteilung des Kantons St.Gallen von Ende April.
Der Tunnel für das innovative Logistiksystem soll in einer Tiefe von 50 bis 80 Metern verlaufen. Die Prüfung der technischen Machbarkeit umfasste den Angaben zufolge das Aufzeigen von möglichen Konflikten mit Grundwasservorkommen und die Untersuchung der Art des Gesteins. Beides sei entscheidend für einen erfolgreichen Vortrieb. Laut der Mitteilung hätte sich gezeigt, dass Grundwassergebiete weitgehend unterfahren werden könnten – eine Beeinträchtigung des Grundwassers durch den Tunnel würde vermieden werden. Geeignete geologische Verhältnisse für den Tunnelbau erwarten die Spezialisten demnach zwischen Winterthur und St.Gallen. Zwischen dem Osten der Stadt St.Gallen und dem Rheintal sei der Untergrund hingegen anspruchsvoller, da es sich dort bereits um ein Randgebiet der Alpen handele.
Potenzial für wirtschaftliche Investitionen werden für eine Netzerweiterung nach Frauenfeld, Wil, Uzwil, Gossau und St.Gallen gesehen. Eine Verlängerung des Tunnels bis ins Rheintal würde indes hohe zusätzliche Baukosten verursachen, „die durch die zu erschließenden Güter-Potenziale im St.Galler und Vorarlberger Rheintal voraussichtlich nicht genügend gedeckt werden können“. Ebenfalls unwirtschaftlich erscheint der Studie nach eine Anbindung von Weinfelden.