Urteil: Erneut zehn Jahre für lebensgefährlichen Stoß vor Zug


KARLSRUHE | Im zweiten Prozess um den lebensbedrohlichen Stoß eines Mannes vor einen fahrenden Güterzug hat das Landgericht Karlsruhe den Hauptangeklagten erneut zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt.

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Das Gericht sprach den 27-Jährigen am Montag wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung schuldig. Seinen 24-jährigen Bruder verurteilte es zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen à zehn Euro. Im ersten Verfahren hatte eine andere Kammer des Gerichts dafür noch eine Bewährungsstrafe verhängt.

Die syrischen Brüder waren gegen das erste Urteil erfolgreich in Revision gegangen. Auch das neue Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der ältere Bruder hatte im Sommer 2020 aus Frust über seine Lebenssituation in Deutschland einen damals 54-Jährigen, der am Bahnhof in Waghäusel zwischen Karlsruhe und Heidelberg wartete, unvermittelt ins Gleisbett gestoßen. Mit Tritten und Schlägen hinderte er den Mann daran, auf den Bahnsteig zu klettern, als sich ein fast 600 Meter langer Güterzug mit etwa Tempo 90 näherte. Das Opfer konnte sich in eine schmale Lücke pressen und überlebte mit mehreren Knochenbrüchen. Es leidet bis heute unter den Folgen.


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