Höhere Kosten und Mobilitätswende – Rhein-Main-Verkehrsverbund braucht mehr Geld


FRANKFURT | Mit einer neuen App, Rabattangeboten und mehr Fahrten will sich der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) gegen die Auswirkungen der Corona-Krise stemmen.

Die Auslastung bei der S-Bahn Rhein-Main liege aktuell bei rund 70 Prozent im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie, teilte der RMV am Dienstag mit. Die Nachfrage steige, sagte Geschäftsführer Knut Ringat. Ab wann sie sich erholt habe, könne aber niemand vorhersagen. Wegen höherer Kosten rechnet der Verbund mit einem steigenden Finanzierungsbedarf in den kommenden Jahren.

Um die Mobilitätswende zu erreichen, müssten mehr Fahrgäste auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Dazu sei ein besseres Angebot nötig, das Mehrkosten verursache. Hinzu kämen höhere Kosten vor allem für Energie und Personal. In den kommenden fünf Jahren brauche der RMV knapp fünf Milliarden Euro von Bund, Land und Kommunen, 1,6 Milliarden mehr als im gleichen Zeitraum zuvor. Die Folgen des Krieges in der Ukraine seien in den Zahlen noch nicht enthalten, sagte Ringat. Bei den Verkehrsunternehmen gebe es diesbezüglich Sorgen.

Ab kommendem Jahr soll es ein neues Rabattangebot geben, um vor allem Gelegenheitsfahrer enger zu binden. Die «Basiskarte» ist ähnlich einer Bahncard angelegt und ermöglicht Rabatte auf Einzelfahrten und Tageskarten. Die genaue Ausgestaltung ist noch nicht klar, auch muss der RMV-Aufsichtsrat noch zustimmen. Eine neue Neuauflage der RMV-App soll ab Sommer bereitstehen. Kunden können damit auch andere Verkehrsmittel buchen und bezahlen, wie E-Scooter oder Leihfahrräder. Mehr Fahrten sind unter anderem auf der Odenwaldbahn und X-Bus-Linien geplant.


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