[ EXKLUSIV ]
Ein Pressefoto aus dem Jahre 2014, das Rüdiger Grube, den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, stehend im Gleis zeigt (Abbildung unten), hat bei vielen Eisenbahnern unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Von “sowas geht gar nicht” bis “was ist da so schlimm dran” war im Grunde fast alles dabei.
Das Pressefoto aus dem Jahr 2014, das kürzlich in einem Artikel des “Tagesspiegel” und vor längerer Zeit bereits im “manager magazin” veröffentlicht wurde, hat unter Eisenbahnern die unterschiedlichsten Reaktionen ausgelöst. In einem Artikel vom 17. Dezember stellte Bahnblogstelle daher die Frage, welchen Eindruck eine derartige Darstellung auf Betrachter macht, die die Gefahren des Bahnbetriebs nicht kennen oder einschätzen können.
Für jeden Bahnbediensteten gilt, dass das Betreten der Gleisanlagen nur mit einer PSA (Persönlichen Schutzausrüstung) gestattet ist. Dabei ist es unerheblich, ob auf den Gleisen tatsächlich ein Zug- oder Rangierverkehr stattfindet. Darüber hinaus machen die Pressestellen der Deutschen Bahn sowie die Bundespolizei aus Gründen der Unfallprävention immer wieder darauf aufmerksam, dass der Gleisbereich für Selfies oder ähnliche Fotoaufnahmen kein geeigneter Ort ist.
Seit der Veröffentlichung des Fotos im “Tagesspiegel” vor wenigen Tagen, ist die Aufregung unter einigen Bahnmitarbeitern groß. Immerhin erweckt das Foto den Eindruck, dass das Betreten der Gleise für schöne Fotos mittlerweile kein Problem mehr darstellt. Insbesondere Mitarbeiter, die bereits mit Personenunfällen konfrontiert waren, fehlt hierfür jegliches Verständnis. Besonders auf Kinder und Jugendliche – aber auch Erwachsene, die ihren Weg regelmäßig über die Gleise abkürzen – wirken derartige Darstellungen verharmlosend. Eine Nachahmung kann hier zu fatalen Folgen führen.
Auf Nachfrage unserer Redaktion, inwieweit die Darstellung des Vorstandsvorsitzenden im Gleis mit der eigenen Unternehmenskommunikation und den internen Vorschriften vereinbar ist, erhielten wir von einem Pressesprecher des DB-Konzerns die folgende Antwort:
“Wir hatten nach dem damaligen Termin bereits unsere Mitarbeiter aus der Kommunikationsabteilung angehalten, künftig auch bei Presseterminen auf gesperrten Gleisabschnitten auf die Einhaltung der […] Regeln und Vorschriften zu achten. Seither hat es meines Wissens auch keine vergleichbaren Fotos mehr gegeben.”
Die Deutsche Bahn nimmt den Vorgang ernst und betrachtet die Veröffentlichung des Fotos ebenfalls als kritisch. Sie werde dies zum Anlass nehmen, ihre Mitarbeiter der Pressestellen für das Thema Sicherheit und Unfallverhütung noch mehr zu sensibilisieren.
red