Ulrich Maschek, Experte für Verkehrssicherungstechnik an der Technischen Universität Dresden, glaubt, dass bis zur Umsetzung der Pläne zum autonomen Fahren von Zügen auf dem Netz der Deutschen Bahn sicher noch mindestens zehn Jahre vergehen werden.
Gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) prognostiziert Maschek, dass trotz der technologischen Fortschritte und Entwicklungen, es noch mindestens zehn Jahre dauern dürfte, bis auch auf dem offenen Streckennetz der Bahn die ersten führerlosen Züge unterwegs sein werden.
Zudem sei die Einführung der technischen Voraussetzungen nicht kostenlos. Eher im Gegenteil: Die Einführung sei sogar ziemlich teuer. Sie ginge schnell in den Milliarden-Bereich. Das müsse erstmal gestemmt werden, so Maschek. Immerhin müssten sowohl das Schienennetz als auch die Fahrzeuge umgerüstet und mit Videoüberwachungstechnik ausgestattet werden, um die Züge notfalls auch fernsteuern zu können.
Auf Nachfrage des MDR heißt es von der Deutschen Bahn: “Die DB geht davon aus, in einem Mittelfristzeitraum bis 2022/2023 die technischen Herausforderungen, die mit dem vollautomatischen Fahren verbunden sind, lösen zu können.”
Die Deutsche Bahn wolle mit dem vollautomatischen Fahren die Leistungsfähigkeit der Schieneninfrastruktur erhöhen, heißt es. Bahn-Chef Rüdiger Grube hatte im Juni angekündigt, dass er damit rechne, dass spätestens 2023 die DB so weit sei, in Teilen des Netzes vollautomatisch zu fahren (Bahnblogstelle berichtete).
Die Tests, die diesbezüglich für den Frühsommer angekündigt waren (Bahnblogstelle berichtete), sollen sich unterdessen verschoben haben. Laut Informationen des MDR gehe man allerdings davon aus, dass die ersten Tests auf dem Streckennetz der Erzgebirgsbahn möglicherweise noch vor Jahresende losgehen.
(red)