Kurzmeldung: Französische Lokführer wollen vorerst nicht mehr nach Luxemburg fahren

Einem Medienbericht zufolge reagiert die französische Bahngesellschaft SNCF auf das Zugunglück bei Bettemburg vom Dienstag mit einem Boykott.

Die französischen Lokführer wollen bis auf weiteres nicht mehr auf dem luxemburgischen Schienennetz fahren, schreibt das Luxemburger Wort. Dies gelte, französischen Gewerkschaftskreisen zufolge, sowohl für die bis Sonntag gesperrte Strecke Bettemburg-Thionville als auch die freie Strecke Longwy-Petingen-Luxemburg. Diese Entscheidung sei aus Sicherheitsgründen getroffen worden; dort herrsche “nicht dieselbe Sicherheitskultur wie in Frankreich”, lassen anonyme Aussagen verlautbaren. Denn schon vor dem Unfall kursierten Vorwürfe über angebliche Sicherheitsmängel. So heißt es weiter: “Man höre, dass es auf Luxemburger Seite immer häufiger zu Missachtungen von Stopp-Signalen komme”. Bevor der grenzüberschreitende Verkehr wieder aufgenommen werde, müsse daher zuerst die Unglücksursache geklärt sein.

Den Vorwurf, es gebe immer häufiger Signalmissachtungen, widerspricht Syprolux-Landespräsidentin Mylène Bianchy: “Wir hatten 2015 eine Häufung von Übertretungen und haben sofort reagiert, so dass deren Zahl 2016 sehr stark reduziert werden konnte”. Laut offiziellen Zahlen der luxemburgischen Staatsbahn CFL gab es im vergangenen Jahr gerade einmal drei solcher Fälle, die zudem auf einen expliziten Befehl der zuständigen Leitstelle zurückzuführen waren.


Meldung vom 18.02.2017

red